Reaktion auf Freistellung: Edeka „befördert“ Topmanager an den „Strand“


Reaktion auf Freistellung

Edeka „befördert“ Topmanager an den „Strand“

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Ein großes Unternehmen verliert einen Topmanager und stellt diesen zunächst von seiner Tätigkeit frei. Ein ganz gewöhnlicher Vorgang. Mit einem kurzen Eintrag auf der Plattform LinkedIn sorgt der langjährige Marketingchef von Ekeda in dieser Situation allerdings für Aufsehen – und Lacher.

Seit 2008 war Claas Meineke der Mann hinter einer von Deutschlands bekanntesten Marketingkampagnen – zunächst als Geschäftsbereichsleiter Marketing/Vertrieb und ab 2017 als Mitglied des Vorstands in der Zentrale von Edeka, dem größten Lebensmittelhändler des Landes. Mehr als eineinhalb Jahrzehnte prägte Meineke unter anderem mit dem Claim „Wir lieben Lebensmittel“ das Image des Einzelhandelsgiganten. Über unter seiner Führung entstandene Weihnachtsspots oder Kampagnen wie die „Supergeil“-Videos mit dem Künstler Friedrich Liechtenstein sprach ganz Deutschland. Doch jetzt gehen Edeka und Meineke getrennte Wege.

Auch zum Ende seiner Tätigkeit bei Edeka sorgt der 53-jährige Manager mit Kreativität und Coolness für Aufsehen. Während der Konzern unter anderem dem Fachblatt „Horizont“ ohne Angabe von Gründen trocken mitteilt, das langjährige Vorstandsmitglied habe seinen Vertrag nicht verlängert und sei freigestellt, wählt Meineke einen anderen Weg, die Neuigkeit aus seiner Sicht zu kommunizieren.

Statt der üblichen Dankesworte und einer vagen Ankündigung irgendwelcher neuen Herausforderungen in der Zukunft, fügte er seinem Profil auf dem Karrierenetzwerk LinkedIn eine neue „Berufserfahrung hinzu: „on the beach, Vollzeit“, ab „März 2025“ ist dort als aktuelle Tätigkeitsbeschreibung nun zu lesen. Als Titelbild hat Meineke ein passendes Strandfoto gewählt. Dazu hat LinkedIn automatisch den Eintrag generiert: „Vor Kurzem in die Position „on the beach“ befördert“.

Zu dem tatsächlichen Hintergrund der Trennung haben sich bisher weder Edeka noch Meineke geäußert. Das Unternehmen teilte lediglich mit, dass der vakante Vorstandsposten nicht neu besetzt werde. Meinekes Aufgaben teilen sich nun die verbliebenen Mitglieder des Gremiums Vorstandschef Markus Mosa und Finanzchef Peter Keitel. Andere LinkedIn-Nutzer feiern Meinekes Reaktion auf die Freistellung. Er zeige, wie Mitarbeitende in Zeiten der sozialen Medien nicht mehr nur stille Empfänger von Unternehmensentscheidungen seien, schreibt der Experte für digitale Medien, Hans Neubert.