
Das Ende lief so profan, wie es dieser Tage im Profifußball üblich ist. Per kurzer Pressemitteilung wurde Marco Rose am Sonntagmorgen von seiner Aufgabe als Cheftrainer von RB Leipzig entbunden. Nach dem 0:1 am Samstag bei Borussia Mönchengladbach sollen die Clubbosse lange getagt haben, ehe sie die Entscheidung fällten. Der Schritt wurde phrasenreich mit „ausbleibenden Ergebnissen“, einem „neuen Impuls“ und „Saisonziele erreichen“ (Sportgeschäftsführer Marcel Schäfer) begründet.
Das ist mehr als eine Trainerentlassung, es ist eine Zäsur. Mit Rose, dem gebürtigen Leipziger, dem Aushängeschild des Clubs, der 125 Spiele lang an der Linie stand, gehen auch die Co-Trainer Alexander Zickler, Marco Kurth aus Eisleben und Frank Geidec, sowie der Leiter Lizenzbereich Frank Aehlig. Außer Geideck stammen alle aus dem Osten. Auch wenn Ost und West im Profifußball selten eine Rolle
spielen, hat Rose bei den Fans ein hohes Ansehen. Weil er redet wie sie.
Weil er den gleichen Erfahrungsschatz hat wie sie. Weil er hier
aufgewachsen ist und bei Lok Leipzig zum Profi wurde. Die Identität des Clubs wird sich deutlich wandeln. Mit
dem Trainerteam geht auch ein Stück Identifikation.