Raubüberfall auf das Louvre: Diebe erbeuten Schmuckstücke von „unschätzbarem historischem Wert“ – Panorama

Auf das berühmte Pariser Museum Louvre ist am Morgen bei der Öffnung ein Raubüberfall verübt worden. Nach Angaben des Innen- und des Kulturministeriums erbeuteten die Täter Schmuckstücke, die über ihren Marktwert hinaus „einen unschätzbaren kulturellen und historischen Wert“ haben. Wie die Zeitung Le Parisien unter Verweis auf die Ermittler berichtete, sollen die Diebe neun Stücke aus der Schmucksammlung Napoleons und der Kaiserin erbeutet haben, darunter eine Halskette, eine Brosche und ein Diadem.

Die Täter seien gegen 9.30 Uhr durch ein Fenster, das sie aufgebrochen hätten, in das Museum gelangt, teilten beide Ministerien mit. Im Inneren des Museums hätten sie Schmuckstücke aus Vitrinen gestohlen und seien auf Zweirädern geflohen. Die Ermittlungen hätten begonnen und eine genaue Liste der gestohlenen Gegenstände werde derzeit erstellt.

Polizisten stehen am Louvre neben einem Lastenaufzug, den laut Medienberichten Diebe benutzt haben sollen, um direkt in den gewünschten Ausstellungsraum in der Galerie d’Apollon zu gelangen.
Polizisten stehen am Louvre neben einem Lastenaufzug, den laut Medienberichten Diebe benutzt haben sollen, um direkt in den gewünschten Ausstellungsraum in der Galerie d’Apollon zu gelangen. (Foto: Dimitar Dilkoff/AFP/dpa)

Aus Sicherheitsgründen und um Spuren und Hinweise für die Ermittlungen zu sichern, sei das Museum geschlossen worden, hieß es in der Mitteilung der Ministerien. Die Evakuierung sei ohne Zwischenfälle verlaufen. Es habe keine Verletzten gegeben, weder unter den Besuchern noch unter den Mitarbeitern des Louvre und den Ordnungskräften. Es würden sämtliche Mittel eingesetzt, um die Beute wiederzufinden. Kulturministerin Rachida Dati und der neue Innenminister Laurent Nuñez, der bis vor wenigen Tagen noch Pariser Polizeichef war, befanden sich bei den Ermittlern im Museum.

Nach Medienberichten waren die vollständig vermummten Täter über die an der zur Seine gelegenen Gebäudeseite, wo gerade Bauarbeiten stattfinden, in das Museum eingedrungen. Sie sollen einen Lastenaufzug benutzt haben, um direkt in den gewünschten Ausstellungsraum in der Galerie d’Apollon zu gelangen.

Fenster sollen mit Kettensägen aufgebrochen worden sein

Nachdem die Täter die Fenster eingeschlagen hätten, seien zwei Männer ins Innere eingedrungen, während ein dritter draußen Wache gestanden hätte, berichtete Le Parisien. Wie der Sender Europe 1 meldete, soll es sich um zwei bis vier Täter gehandelt haben, die mit einem Motorroller in der Nähe des Louvre geparkt haben. Sie sollen die Fenster mit kleinen Kettensägen aufgebrochen haben und sich auf der Flucht befinden.

Der Louvre ist das meistbesuchte Museum der Welt. Im Jahr 2024 kamen knapp neun Millionen Besucher. Die Sammlung des Museums umfasst über 35 000 Kunstwerke. Allein im Saal mit Leonardo da Vincis weltberühmter Mona Lisa drängen sich täglich rund 20 000 Besucher. Um den Besucherstrom zu bewältigen, gibt es strenge Zugangsbeschränkungen mit vorgeschriebenen Besucherrouten und Zick-Zack-Absperrungen vor den populärsten Exponaten.