Rassismus: Mehr politisch motivierte Angriffe auf Geflüchtetenunterkünfte

Die Zahl der politisch motivierten Straftaten gegen Geflüchtetenunterkünfte ist im Jahr 2024 gestiegen. Die Polizei registrierte im vergangenen Jahr 218 Taten, bei denen Unterkünfte entweder Angriffsziel oder Tatort waren. 2023 waren es noch 167 Straftaten. Das geht aus der Antwort des Bundesinnenministeriums auf eine Kleine Anfrage der Linkengruppe im Bundestag hervor, aus der das RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND) zitiert.

Bei 28 der Taten im vergangenen Jahr handelte es sich um Gewaltdelikte. Dabei wurden 14 Menschen verletzt, darunter ein Kind, wie aus der Auflistung des Ministeriums hervorgeht.

Die Zahl der politisch motivierten Straftaten gegen Geflüchtete außerhalb von Unterkünften sei dagegen leicht gesunken. Bis zum Jahresende registrierten die Behörden 1.905 solcher Straftaten, darunter 237 Gewalttaten. Es sei jedoch damit zu rechnen, dass die Zahl für 2024 noch ansteigen werde, weil noch Nachmeldungen der Polizei aus dem vierten Quartal erfolgen dürften.

Linkenpolitikerin zeigt sich empört

„Die Zahl der Beleidigungen, Bedrohungen und Angriffe auf Flüchtlinge ist seit Jahren besorgniserregend hoch“, sagte die fluchtpolitische Sprecherin der Linkengruppe im Bundestag, Clara Bünger, dem RND. Schließlich handele es sich bei den Betroffenen um Menschen, die in Deutschland Schutz suchten. „Doch was sie finden, sind rassistische Anfeindungen und Gewalt. Daran dürfen wir uns niemals gewöhnen.“