
Eine US-Richterin hat ein Mordurteil im Prozess um die
Ermordung des Rap-Stars Jam Master Jay aufgehoben.
Die Richterin LaShann DeArcy Hall sprach den Angeklagten Karl Jordan Jr. frei. Aufgrund fehlender Beweise für ein Motiv „kann
die Anklage nicht aufrechterhalten werden“, sagte sie zur Begründung.
Das Urteil gegen den Mitangeklagten Ronald Washington bestätigte sie hingegen.
Jam Master Jay von der Hip-Hop-Band Run-DMC, der mit bürgerlichem Namen Jason Mizell hieß, war im Oktober 2002 in seinem Tonstudio
im New Yorker Stadtteil Queens erschossen worden. Jordan wurde vorgeworfen, dem
Rapper wegen eines Streits um einen Drogen-Deal in
den Kopf geschossen zu haben.
Staatsanwaltschaft prüft die Entscheidung
Jordan und der Mitangeklagte Washington waren im Februar
2024 wegen Mordes schuldig gesprochen worden. Das Strafmaß in dem Fall wurde noch
nicht verhängt. Jordan sitzt wegen Drogendelikten, die nichts mit dem
Tod von Mizell zu tun haben, bereits in Haft. Ein Sprecher der
Staatsanwaltschaft kündigte an, die neue Entscheidung des Gerichts zu prüfen.
Der Mord an Jam Master Jay hatte Run-DMC-Fans weltweit
schockiert. Die für Hits wie „It’s Tricky“ und „Christmas in
Hollis“ bekannte Hip-Hop-Band hatte sich immer wieder gegen Gewalt durch
Gangs ausgesprochen. Diese wurde in den Neunzigerjahren zunehmend mit Rap und Hip-Hop in Verbindung gebracht. Bereits damals hatten Morde an berühmten Rappern die USA erschüttert. Zu den Opfern gehörten
Superstars wie Tupac Shakur und The Notorious B.I.G.
