Psychologin: „True Crime ist ein Schutzmechanismus“ – Panorama

Was fasziniert die Menschen so an wahren Verbrechen? Eine Psychologin erklärt, ob es schädlich ist, sich ständig mit Mordgeschichten zu beschäftigen, und warum vor allem Frauen True-Crime-Podcasts hören.

Wer Podcasts über wahre Verbrechen hören will, hat eine große Auswahl, eine sehr große. „Mordlust“, „Am Abgrund“, „Mord auf Ex“, „Zeit Verbrechen“ und viele mehr. Und ständig kommen neue True-Crime-Geschichten dazu, auch in Fernsehen und Zeitungen. „Aktenzeichen XY … Ungelöst“ meldet immer wieder Rekordeinschaltquoten, und das, obwohl es die ZDF-Sendung seit 1967 gibt, sie also eines der ältesten noch laufenden Fernsehformate ist. Doch warum schauen, lesen und hören so viele Menschen in ihrer Freizeit blutige Mordgeschichten? Und was macht das mit ihnen? Die Psychologin Corinna Perchtold-Stefan von der Universität Graz hatte beobachtet, dass es zu diesen Fragen viel Spekulation gibt, aber wenig Empirie. Also begann sie zu forschen. Das war vor drei Jahren, seither haben sie und ihr Team mehr als 2000 Menschen weltweit befragt.