Prozess gegen Hanna S.: Fünf Jahre Haft für Linksextremistin

Das Oberlandesgericht München hat die mutmaßliche Linksextremistin Hanna S. unter anderem wegen gefährlicher Körperverletzung zu fünf Jahren Haft verurteilt. Das Gericht sah es als erwiesen an, dass sie an Attacken auf vermeintliche Rechtsradikale in Budapest beteiligt war. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.

Die Bundesanwaltschaft hatte für S. eine Haftstrafe von neun Jahren wegen versuchten Mordes, gefährlicher Körperverletzung und Mitgliedschaft in einer kriminellen Vereinigung gefordert. Sie warf ihr vor, im Februar 2023 nach Budapest zum „Tag der Ehre“ gefahren zu sein, an dem sich Rechtsextremisten aus ganz Europa versammeln.

S., so die Anklage, sei dort gewesen, um mit anderen „gemeinsam Gewaltstraftaten gegen Angehörige des politisch rechten Spektrums zu begehen“. Die 30 Jahre alte S., so die Überzeugung der Bundesanwaltschaft, soll an zwei von insgesamt fünf Angriffen beteiligt gewesen. Die Geschädigten waren aus einer Gruppe heraus mit Schlagstöcken, einem Hammer und Pfefferspray drangsaliert worden. In einem Fall, so die Bundesanwaltschaft, soll S. auf dem Arm eines wehrlosen Mannes gekniet haben, als andere ihn mit Schlagstöcken malträtierten (Lesen Sie hier mehr zum Fall). Die Verteidigung hatte auf Freispruch plädiert.

Vor dem Urteil am Freitag hatten Unterstützer von Hanna S. vor der Justizvollzugsanstalt Stadelheim, in deren Hochsicherheitssaal der Prozess stattfand, demonstriert.

Mehr in Kürze auf FAZ.NET