
Daniel Günther, 51, CDU-Politiker, sieht noch mehr grün. Der Ministerpräsident von Schleswig-Holstein hat Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) als Grünkohlkönig abgelöst. „Ich bin wirklich sehr geehrt, heute Oldenburger Grünkohl-Majestät zu werden“, sagte Günther, der mit den Grünen koaliert, beim traditionellen Grünkohl-Essen in Berlin. Als Schirmherr der Veranstaltung sagte Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) über die neue Majestät: „Er ist überall beliebt. In seiner Partei hat er den Kosenamen ,unser Küsten-Kommunist‘. Ich finde, da schwingt ganz viel Zärtlichkeit mit. Aber, wir wollen ja hier ehrlich miteinander sein, er hat natürlich auch seine Schattenseiten. Er ist ein persönlicher Freund von Markus Söder.“ Laut der Stadt Oldenburg gibt es das Grünkohlessen seit 1956, den Titel bekommen stets bekannte Politiker. Für den Amtsträger ist ein Besuch in Oldenburg Pflicht.

Franz Xaver Gernstl, 74, Filmemacher, ist der Sinn des Lebens egal.„Ich zweifle daran, dass das Leben Sinn macht“, sagte der Münchner Dokumentarfilmer der Augsburger Allgemeinen. „Ich habe nie den Sinn des Lebens gesucht, sondern ausgefallene, stimmige Lebenskonzepte. Frei nach Janosch, ich war auf der Suche nach Leuten, die wissen, wie man richtig lebt. Das waren Menschen, die ihre Aufgabe gefunden hatten und irgendetwas mit Leidenschaft betrieben haben.“ Gernstl war von 1983 bis 2024 mit der preisgekrönten Reportagereihe „Gernstl unterwegs“ im Fernsehen des Bayerischen Rundfunks (BR) zu sehen. Vergangenes Jahr wurde die Sendung eingestellt, warum, das habe ihm niemand so richtig mitgeteilt. „Man könnte das Ganze auch als Altersdiskriminierung bezeichnen. Tue ich aber nicht.“

Ruth Marcus, 66, langjährige Kolumnistin der Washington Post, geht aus Protest. Wegen der zunehmenden Einmischung in die redaktionelle Arbeit durch Eigentümer und Multimilliardär Jeff Bezos verlässt die Autorin die Zeitung. „Ich liebe die Post“, schrieb Marcus in einer E-Mail an Kollegen, die mehreren US-Medien vorlag. Es breche ihr das Herz, das Traditionsblatt nach mehr als 40 Jahren zu verlassen. Die Washington Post gehört seit 2013 dem Amazon-Gründer Bezos. Auslöser für den Schritt sei die Entscheidung von Herausgeber William Lewis gewesen, eine Kolumne nicht zu drucken, in der Marcus ihre „Besorgnis über die neu angekündigte Richtung“ des Meinungsressorts zum Ausdruck brachte. Bezos hatte im Februar angekündigt, dass der Schwerpunkt des Ressorts künftig auf „persönlichen Freiheiten und freien Märkten“ liege. Die Freiheit von Autorinnen und Autoren, Themen selbst zu wählen, werde „gefährlich ausgehöhlt“, wurde Marcus zitiert.

Trymacs, 30, Youtuber, bekam Polizeibesuch. Nachdem ein Notruf bei den Beamten eingegangen war, es gebe eine körperliche Auseinandersetzung bei dem Streamer zu Hause, stürmten Spezialkräfte Trymacs Wohnung in der Hamburger Hafencity. Wie ein Polizeisprecher mitteilte, gab es aber keine Bedrohungslage. Das Hamburger Abendblatt hatte berichtet. Der Youtuber, der mit bürgerlichem Namen Maximilian Stemmler heißt und sich während des Einsatzes in der Wohnung aufhielt, streamte den Vorfall demnach live auf seinem Kanal. Ob er selbst oder eine andere Person bei der Polizei anrief und die Falschinformation verbreitete, wird ermittelt. Trymacs, der auf Youtube 2,4 Millionen Abonnenten hat, sagte in einer Instagram-Story: „So Leute, ihr habts mitbekommen, irgendjemand hat die Polizei gerufen. …. Aber nicht mit mir.“ Die Polizei spricht in solchen Fällen von Swatting. Bei dieser Form der Cyber-Belästigung generieren Täter bewusst Falschmeldungen und lösen damit gezielt größere Polizeieinsätze mit hoher Öffentlichkeitswirkung aus. Die Polizei ermittelt nun gegen unbekannt wegen Missbrauchs des Notrufs.