Seit Jahren tönt der australische Milliardär Clive Palmer, das legendäre Kreuzfahrtschiff nachbauen zu wollen. 2025 soll es losgehen, doch zu sehen ist davon spektakulär wenig. Bleibt die „Titanic II“ der Traum eines rechten Exzentrikers?
Der Ausgangspunkt des vielleicht spektakulärsten Schiffbau-Projekts der Welt ist also hier, an einer lebhaften Geschäftsstraße in der City von Brisbane in Australien. 240 Queen Street, 17. Stock. Zumindest ist das die Adresse, die im Internet der Privatgesellschaft Blue Star Line zugeschrieben wird – jener Firma des australischen Milliardärs und Rechts-Politikers Clive Palmer, die dessen Vorhaben vermarktet, ab kommendem Jahr eine originalgetreue Kopie des legendären, 1912 gesunkenen Kreuzfahrtschiffes RMS Titanic zu bauen. Im Eingangsbereich des Hochhauses steht ein Weihnachtsbaum, die Lobby mit der cremefarbenen Sitzgruppe und der Kaffee-Bar strahlt nüchterne Eleganz aus. Auf einem Schild sind die Firmen des Hauses aufgeführt, Blue Star Line steht nicht darauf. Die Frau am Empfang sagt, es gebe hier nur eine Clive-Palmer-Firma, nämlich Waratah Coal, aber die betreibt Projekte im Kohle-Bergbau. Wo ist das Titanic-II-Unternehmen?