„Prinzessinnenkunde“: Seid bloß nicht wie im Märchen

In ihrer fabelhaften „Prinzessinnenkunde“ befragt die Schriftstellerin Marlene Streeruwitz konservative Rollenbilder. Ähnlichkeiten mit realen Personen: offensichtlich.



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Die österreichische Schriftstellerin Marlene Streeruwitz
© Bahoe Books

Ist es das ­bare
minimum
oder ein princess
treatment
, wenn ein Mann beim ­Date die Rechnung
übernimmt? Mit einem grellpinken Büchlein gibt die ­österreichische
Schriftstellerin Mar­lene Streeruwitz die einzig richtige Antwort: Niemand
sollte sich wünschen, wie eine Prinzessin behandelt zu werden.

In ihrer
kurzweiligen Prinzessinnenkunde ­beschreibt
die 75-Jährige, wie der Märchentopos in die heutige ­Geschlechterpolitik
hineinregiert. Farbsegregation im Kinderzimmer wie „Darf man noch rosa Glitzer?“
ist ihr dabei erfrischend egal. Streeruwitz gräbt nach den psychosozialen
Wurzeln des Prinzessinnendaseins und schafft fast beiläufig eine gesamtgesellschaftliche
Familienaufstellung, die einem die Augen öffnet. Über Dating-Verhältnisse, Popklischees
und konservative Regierungschefs. Sie streift Barbie, Diana, Elsa und Carrie
Brad­shaw, um angesichts der pick-me girls und trad­wives ­unserer
Tage zu fragen: Welche Macht wirkt, wenn ­Frauen zu Prinzessinnen ­erklärt
werden
oder wenn sie sich selbst so inszenieren?