Pressekonferenz : „Wir werden so schlecht behandelt“ – Trump stellt Strafzölle gegen EU in Aussicht

US-Präsident Donald Trump hat einmal mehr Strafzölle für Produkte aus der Europäischen Union in Aussicht gestellt. Auf die Frage, ob er Zölle auf EU-Waren einführen werde, sagte Trump im Weißen Haus: „Absolut.“ Der Republikaner beklagte: „Wir werden so schlecht behandelt. Sie nehmen unsere Autos nicht, sie nehmen unsere landwirtschaftlichen Produkte nicht, im Grunde nehmen sie fast nichts.“ Es gebe ein enormes Handelsdefizit mit der EU. „Also werden wir etwas sehr Beträchtliches mit der Europäischen Union unternehmen“, kündigte er an – ohne jedoch Details zu nennen.

Es ist Trump seit Langem ein Dorn im Auge, dass europäische Unternehmen deutlich mehr Waren in den USA verkaufen als amerikanische Unternehmen in der EU. Er hatte bereits im Wahlkampf weitreichende Zölle angekündigt. Trump argumentiert, dass US-Firmen dann wieder stärker in den USA produzierten und damit Arbeitsplätze geschaffen würden.

Einen heftigen Handelsstreit hatte es zwischen den USA und der EU schon in Trumps erster Amtszeit gegeben. 2018 hatte der Republikaner Sonderzölle auf Stahl- und Aluminiumimporte eingeführt, die EU reagierte mit Sonderzöllen auf US-Produkte wie Bourbon-Whiskey, Harley-Davidson-Motorräder und Jeans.

Während die für die EU vorgesehenen Zölle noch unklar sind, machte Trump mit den schon im Wahlkampf angedrohten Zöllen gegen eine Reihe anderer Handelspartner bereits Ernst. Schon am Samstag sollen weitreichende Zölle auf Waren aus China, Kanada und Mexiko eingeführt werden, wie Trumps Sprecherin Karoline Leavitt im Weißen Haus sagte. Die für Kanada vorgesehenen 25 Prozent wollte Trump „ein kleines bisschen“ auf 10 Prozent senken, wie er sagte. Auch für China seien 10 Prozent vorgesehen, für Mexiko standen vorerst 25 Prozent im Raum. Und alles „on top“, betonte Trump, zusätzlich zu bereits bestehenden Zöllen.