Die Preise für Wohnimmobilien in Deutschland sind einer Studie zufolge im dritten Quartal gestiegen. Von Juli bis September verteuerten sich Eigentumswohnungen um 1,4 Prozent zum Vorquartal, wie das Kieler Institut für Weltwirtschaft (IfW) am Donnerstag zu seiner Auswertung mitteilte. Einfamilienhäuser kosteten 1,3 Prozent mehr. Lediglich Mehrfamilienhäuser verbilligten sich mit 0,4 Prozent leicht, nachdem die Preise im zweiten Quartal noch um kräftige 4,4 Prozent zugelegt hatten.
„Der deutsche Immobilienmarkt bestätigt die Signale aus dem Vorquartal, wonach die Kaufpreise für privates Wohneigentum nach dem jüngsten, drastischen Absturz einen Boden erreicht haben und nun wieder anziehen“, sagte IfW-Immobilienexperte Jonas Zdrzalek. „Noch ist die Dynamik allerdings etwas verhalten und ein neuerlicher Boom zeichnet sich nicht ab.“
Besonders wertstabil zeigten sich Neubauwohnungen in Deutschlands Top-Sieben-Städten (Berlin, Düsseldorf, Frankfurt, Hamburg, Köln, München, Stuttgart). Dort haben die Preise bereits fast wieder ihre Höchststände von 2022 erreicht, hieß es. Im dritten Quartal lagen sie nur noch 1,5 Prozent darunter. Insgesamt sei der Wert in der jüngsten Korrektur nur um rund sechs Prozent gefallen, bei Bestandswohnungen notierten die Preise hingegen noch rund zehn Prozent unter ihren Höchstständen.
Sieben Prozent Preisanstieg in Leipzig
In den sieben Metropolen zeigte sich eine Seitwärtsbewegung im Vergleich zum Vorquartal mit leichten Ausschlägen nach oben und unten. Außerhalb dieser Städte ist die Entwicklung für Eigentumswohnungen einheitlicher: Der Trend zeigt für fast alle Städte nach oben. Sehr deutlich war der Preisanstieg in Leipzig (+sieben Prozent). Auch Duisburg (+6,3 Prozent) und Potsdam (+5,3 Prozent) legten kräftig zu: „Nach Rückgängen im ersten Halbjahr bestand in beiden Städten offenbar Aufholpotential“, so das IfW. Nur in Dortmund fielen die Preise (-2,2 Prozent).
„Insgesamt deutet die geringe Anzahl an Transaktionen darauf hin, dass viele Marktteilnehmer noch in einer abwartenden Haltung verharren“, sagte IfW-Experte Zdrzalek. „Gut vorstellbar, dass nun aber zunehmend Käufer zurück in den Markt finden.“ Äußerst begehrt seien offenbar Neubauten, bei denen das Angebot besonders knapp sei, was sich entsprechend in den Preisen widerspiegele.
2023 waren die Preise für Wohnimmobilien nach Angaben des Statistischen Bundesamtes mit 8,4 Prozent so stark eingebrochen wie noch nie seit Beginn der Datenerhebung im Jahr 2000. Hohe Finanzierungskosten und teure Baumaterialien gelten als Hauptgründe dafür.