Power-to-Heat-Anlagen: Boom der Wasserkessel | ZEIT ONLINE

Wenn der Wind in der Region
Mecklenburg richtig aufdreht, sind die Stromnetze rund um Neubrandenburg schnell an ihren Grenzen. Die 65.000-Einwohner-Stadt ist umgeben von Windkraftanlagen,
wie fast überall im Norden Deutschlands. Doch bei starken Winden wird auch viel Windstrom produziert, es kommt zu Engpässen im Stromnetz. Bisher musste der Netzbetreiber
50Hertz dann oft einzelne Windparks abregeln, also ausschalten.

Seit einem Jahr aber gibt es eine Alternative: Der Strom, den die Stromnetze nicht aufnehmen können, wird für die Wärmeerzeugung genutzt. Und das geht so: Wenn starke Winde angekündigt sind, bekommen Dennis Reincke und sein Team eine
Mitteilung vom Netzbetreiber, wann und wie viel Windstrom er nicht abschalten,
sondern ans Kraftwerk schicken will. Reincke ist Kraftwerksleiter der Neubrandenburger Stadtwerke, er lässt nach der Meldung die Power-to-Heat-Anlage starten. „Dann machen wir aus dem Strom Wärme und können unser Gas- und Dampfkraftwerk entsprechend herunterfahren“, sagt Reincke.