
Salzburg – An den übergroßen Kran auf dem Grundstück des Paschinger Schlössls in Salzburg haben sie ein Transparent gehängt: „Porsche Tunnel“ steht darauf, die Schrift ist in Rot durchgestrichen. Das Schlössl auf dem Kapuzinerberg gehört seit vier Jahren Wolfgang Porsche, dem Aufsichtsratsvorsitzenden der Porsche AG.
Unten in der Stadt am Parkhaus Linzer Gasse stehen verschiedene Demonstranten und sitzen über der Einfahrt mit Bannern: „Eine Stadt für alle!“, „Stoppt den Porsche-Privat-Tunnel“.
„Porsche-Tunnel“ in Salzburg: Geplant sind ein privater Tunnel sowie ein unterirdischer Parkplatz
Salzburg soll in diesen vorösterlichen Tagen in kreative Aufruhr versetzt werden. Aktivisten haben bis zum Donnerstag zu den „Salzburger Porsche-Tunnel-Festspielen“ aufgerufen.
Sie richten sich gegen den Plan des Industriellen, Erben und Milliardärs Porsche, einen privaten Auto-Tunnel vom Parkhaus unten rauf zu seiner Villa zu bauen – 500 Meter lang mit einer Steigung von 50 Metern. Oben soll zudem ein unterirdischer Parkplatz für neun Autos erstellt werden mit direktem Zugang zum Schloss.

© IMAGO/Manfred Siebinger
von IMAGO/Manfred Siebinger
„}“>
Das Problem ist, dass der Grund des Berges im Besitz der Stadt Salzburg ist. Deshalb hatte Porsche im Februar 2024 mit dem damaligen ÖVP-Bürgermeister Harald Preuner einen Deal gemacht, dass er für einmalig 40.000 Euro das sogenannte Wegerecht erhält und damit seine Luxus-Röhre bauen darf.
Man kann das durchaus als Geheimaktion bezeichnen, die Öffentlichkeit bekam erst ein Jahr später überhaupt Wind davon.
„Sonderbehandlung für Superreiche“
Seitdem ist der Tunnel Top-Thema und wird heftig kritisiert. So spricht Ingebord Haller von der grünen Bürgerliste von einer „Sonderbehandlung für Superreiche“. Für Wolfgang Porsche – liiert mit Gabriela Prinzessin zu Leiningen, einst Ehefrau des Aga Khan – scheint der Tunnel aber eine Notwendigkeit zu sein. Schließlich ist der normale Weg rauf zum Schlössl aus dem 17. Jahrhundert, er ist schmal und steil und meistens von Touristen übervölkert.
Dass die Stadt überhaupt mit einem Milliardär einen solchen Vertrag abschließt, verstehen viele nicht. Dazu kommt, dass der Preis von 40.000 Euro als viel zu niedrig angesehen wird. Der Tunnel an sich könnte nach Schätzungen der Gegner bis zu zehn Millionen Euro kosten.
Aktivisten wollen „Prunk, Protest und Performance“
Initiiert wird der Protest der „Porsche-Tunnel-Festspiele“ von Aktivisten aus der Klimaschutz-Bewegung um die sich kürzlich aufgelöste „Letzte Generation“. Federführend ist Tobi Rosswog, der sich als „Aktivist, freier Dozent“ sowie Vorkämpfer für eine sozial-ökologische Wende ansieht. Er sagt „Salzburg24“, dass es nicht angehen könne, dass Porsche „mit dem eigenen Porsche am Pöbel vorbei zur Luxusvilla gelangt“.

© Marijan Murat/dpa
von Marijan Murat/dpa
„}“>
Rund um den Kapuzinerberg gibt es nun ein „groteskes Stück in drei Akten“ mit dem Titel: „Der Tunnel des Herrn P.“. Es fand eine Fishbowl-Diskussion statt – gerade ein schwer angesagtes Format – zum Thema „Die Macht der Überreichen“, und es geht um die Verkehrswende. Jeder soll sich laut Rosswog einbringen können an verschiedenen Orten der Stadt, man wünscht sich „drei Tage voller Prunk, Protest und Performance“.
Noch ist der Tunnel-Bau nicht unter Dach und Fach
Für manchen Salzburger ist das gewöhnungsbedürftig. Denn die Stadt steht mit seiner prächtig-geschleckten Altstadt eher für wohlhabendes Bürgertum. Und im Sommer bei den richtigen Festspielen machen sich gern die Prominenz und der edel-elitäre Reichtum breit.
Der Tunnel-Bau ist derweil noch nicht unter Dach und Fach. Die Verwaltung hat festgestellt, dass das Projekt doch vom Gemeinderat genehmigt werden muss. Am 14. Mai steht es auf der Tagesordnung.
!function(f,b,e,v,n,t,s)
{if(f.fbq)return;n=f.fbq=function(){n.callMethod?
n.callMethod.apply(n,arguments):n.queue.push(arguments)};
if(!f._fbq)f._fbq=n;n.push=n;n.loaded=!0;n.version=’2.0′;
n.queue=[];t=b.createElement(e);t.async=!0;
t.src=v;s=b.getElementsByTagName(e)[0];
s.parentNode.insertBefore(t,s)}(window,document,’script‘,
‚https://connect.facebook.net/en_US/fbevents.js‘);
fbq(‚init‘, ‚2523508247947799‘);
fbq(‚track‘, ‚PageView‘);