„Pokal-Charakter“: 1860-Trainer Glöckner erklärt Derby gegen Haching zum S-Bahn-Cup

München – Es war der 24. November 2024, Grünwalder Stadion, Totopokal-Viertelfinale: Es lief die 31. Spielminute auf Giesings Höhen, da legte sich Johannes Geis den Ball in halblinker Position zum Freistoß zurecht. Der Hachinger flankte vor den Kasten, Löwen-Torhüter René Vollath stieg hoch, wollte die Kugel wie schon hunderte, tausende Mal zuvor locker herunterpflücken – und ließ sie durchrutschen.

Es war der Anfang vom Ende der weiß-blauen Pokalträume, 1860 verlor mit 1:3 das bisher letzte Pokalduell.

Am Samstag, den 15. März 2025 (16.30 Uhr live bei Magenta Sport und im AZ-Liveticker), empfängt der TSV 1860 erneut die SpVgg Unterhaching zum „S-Bahn-Derby“, wie sich das Duell aufgrund des in je nach Fanlager mehr oder weniger umstrittenen Derby-Charakters inzwischen schimpft, da beide Vereine nur drei S-Bahn-Stationen auseinanderliegen. Eigentlich ist es ja das Drittliga-Duell des 29. Spieltages – doch 1860-Cheftrainer Patrick Glöckner hat da eine etwas andere Interpretation.

„Für uns ist es eines der nächsten Endspiele, die wir bis Saisonende bestreiten wollen“

„Die Tabellensituation hat bei diesem Spiel keine Tragweite. Für uns ist es eines der nächsten Endspiele, die wir bis Saisonende bestreiten wollen“, sagte der 48-Jährige auf AZ-Nachfrage über die ungleichen Voraussetzungen der beiden Rivalen im Abstiegskampf: Während sich der TSV durch sieben Punkte aus drei Spielen eine gute Ausgangslage verschafft hat, würde Haching-Coach Heiko Herrlich den Klassenerhalt bei 14 Punkten Rückstand schon als „Wunder“ bezeichnen.

Glöckner geht noch einen Schritt weiter: Für den Trainer hat dieses Duell, in das man mit „vollem Einsatz, voller Kraft und allem, was wir haben“ gehen wolle, somit „Pokal-Charakter“.

Na dann, liebe Löwen, liebe Hachinger: Hallo und herzlich willkommen zum Finale des Münchner „S-Bahn-Cups“!

Hinspiel-Remis und peinliches Totopokal-Aus für 1860 gegen Haching

Zu gewinnen gibt’s im S-Bahn-Pokal Prestige, Ruhm und Ehre! So gesehen wäre es wohl das entscheidende Rückspiel dieses imaginären Wettbewerbs, in der Hinserie haben die beiden Teams schließlich schon einmal die Klingen gekreuzt und sich in einem packenden Fight im Hachinger Sportpark mit 2:2 getrennt. Dazu kommt noch das eingangs geschilderte, „echte“ Cup-Duell im bayerischen Verbandspokal, das 1860 im Rahmen eines winterlichen Abschwungs auf enttäuschende Art und Weise verlor.

„Ich weiß natürlich um das 2:2 im Hinspiel und das 1:3 im Pokal“, erzählte Glöckner und belegte damit, dass er seine Historien-Hausaufgaben gemacht hat. Der gebürtige Bonner gibt aber nicht allzu viel darauf, da „ein neues Trainerteam da ist, auch neue Spieler“, weshalb man „das Spiel frei angehen“ und losgelöst von der Vergangenheit betrachten wolle.

Und dennoch gilt es natürlich, die mit der Liga einhergehenden Vorzeichen zu berücksichtigen: Laut Glöckner dürfe man den Gegner jedenfalls nicht von vorneherein abschreiben. Im Gegenteil: „Kein Spiel ist ein Pflichtsieg für uns. Wir werden den Teufel tun und Haching unterschätzen.“

Letzter Löwen-Sieg über Haching? „Zweitausend… schon länger her“

Was es bei diesem Aufeinandertreffen aber zu beachten gilt: Ist Sechzig inzwischen gefeit vor diesem fiesen Muffensausen, wenn es gilt, das Spiel zu machen? Und erst recht gegen einen Kontrahenten, der am Boden liegt und viele Fans wie Beobachter mit einer Packung für die Spielvereinigung rechnen? Glöckner ging mit gutem Beispiel voran, indem er seine Begeisterung in den Vordergrund stellte: „Ich freue mich darauf und glaube, dass es ein Riesen-Vorteil für uns wird, mit unseren Fans im Rücken.“

Ein Triumph der Giesinger ist statistisch gesehen überfällig: Der letzte Erfolg, ein 3:1 im Februar 2021 durch Tore von Dennis Erdmann, Sascha Mölders und Stefan Lex liegt schon so lange zurück, dass ein anwesender Journalist das auf seinem Notizblock notierte Datum bei seiner Frage vor lauter Ungläubigkeit nicht ablas, sondern „Zweitausend… schon länger her“ sagte und für einen Lacher sorgte.

S-Bahn-Derbys, ob in Liga oder im Pokal, haben eben ihre eigenen Gesetze.…

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