
Wer nach Anbruch der Dunkelheit aktuell den Blick nach Osten richtet, könnte einen besonders schönen Nachthimmel zu Gesicht bekommen. Die Perseiden sorgen jedes Jahr für spektakuläre Sternschnuppennächte, mit bis zu 100 Sternschnuppen pro Stunde, jedenfalls wenn die Bedingungen passen. Der Höhepunkt wird in der Nacht von Dienstag auf Mittwoch erwartet.
Was sind die Perseiden?
Die Perseiden sind ein Meteorschauer, der jedes Jahr im August auftritt. Einmal im Jahr durchquert die Erde den Schweif des Kometen Swift-Tuttle, eine Wolke aus winzigen Staubteilchen, die sich aus dem Kometen gelöst haben. Wenn diese Teilchen in unsere Atmosphäre eintreten, verglühen sie und leuchten als Sternschnuppen auf. Weil sie scheinbar aus dem Sternbild Perseus herausregnen, heißen sie „Perseiden“ – auch wenn es sich um eine optische Täuschung handelt. Astronomin Viktoria Zekoll von der Volkssternwarte München nennt die Perseiden einen der beeindruckendsten Meteorströme des Jahres.
Wann kann man die Sternschnuppen sehen?
Die Perseiden sind noch bis zum 24. August aktiv und werden meist zwischen etwa 23 Uhr und vier Uhr morgens sichtbar. Je später die Nacht, desto mehr Sternschnuppen sind zu sehen. Faktoren wie Mondlicht, Wolken und der Stand des namensgebenden Sternbilds Perseus beeinflussen die Sichtbarkeit. Besonders gute Chancen auf klare Sicht gibt es zwischen dem 11. und 13. August.
Was sollte man beachten?
Im August 2025 steht der Mond besonders hoch am Himmel und leuchtet vergleichsweise hell, erst am 9. August war Vollmond. Das erschwert die Sicht auf die Perseiden. Die Economic Times sagt deshalb voraus, dass Perseiden-Fans sich dieses Jahr wahrscheinlich mit weniger Meteoren begnügen müssen. Astronomin Zekoll prognostiziert aber trotz allem eine gute Sicht, mit bis zu 100 Sternschnuppen pro Stunde.
Wo sieht man die Perseiden am besten?
Zekoll empfiehlt, sich an einen Ort mit möglichst dunklem, klarem Nachthimmel zu begeben. „Dann sollte man den Augen etwa 15 Minuten geben, um sich an die Dunkelheit zu gewöhnen“, sagt sie. Von Ferngläsern oder anderen Hilfsmitteln rät sie ab, dazu seinen die Meteore zu schnell. Das Wissenschaftsportal LiveScience empfiehlt außerdem, sich mit dem Rücken zum Mond zu platzieren. Spezielle Apps können helfen, den Sternenhimmel per Handykamera zu analysieren.

Und wie wird das Wetter?
Die Vorhersage für die Nacht von Montag auf Dienstag ist vielversprechend, der Deutsche Wetterdienst prognostiziert für ganz Deutschland einen heiteren oder wolkenlosen Himmel mit Temperaturen zwischen 14 und 19 Grad. Auch in der Nacht von Dienstag auf Mittwoch sollten zumindest die Sternengucker im Süden und in der Mitte des Landes einen klaren Blick auf die Perseiden haben. Dort soll es nur vereinzelt Wolken geben, sagte eine Sprecherin des Deutschen Wetterdienstes der Deutschen Presse-Agentur. Nördlich der Linie Bremen-Berlin wird es dichter bewölkt sein. Es soll aber überall trocken bleiben. Die Temperaturen sind ähnlich wie in der Nacht davor.
Meteoroiden, Asteroiden und Kometen – wo liegt der Unterschied?
Asteroiden und Kometen sind Himmelskörper, die sich bei der Entstehung des Sonnensystems gebildet haben. Asteroiden bestehen hauptsächlich aus Stein, Kometen dagegen aus Eis, Staub und lockerem Gestein und können einen Schweif bilden, wenn sie sich nah genug an der Sonne befinden. Meteoroiden wiederum sind kleinere Bruchstücke von Kometen oder Asteroiden. Das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt erklärt: Wenn ein Meteoroid in die Erdatmosphäre eindringt, bezeichnet man das Leuchten als Meteor. Überlebt der Meteoroid den Eintritt und schlägt auf der Erde ein, nennt man ihn Meteorit.
Wünsch dir was: Woher kommt das Brauchtum um die Sternschnuppen?
Schon in der Antike galt: Wer eine Sternschnuppe sieht, darf sich etwas wünschen. Damals wurden die blitzartig auftauchenden Gesteinsteilchen als Botschaften der Götter gedeutet. Als Antwort auf diese göttlichen Zeichen schickten die Menschen ihre Wünsche gen Himmel. Die religiöse Bedeutung der Sternschnuppen hat sich im Laufe der Zeit gewandelt und ist heute oft verblasst. Trotzdem sind Wunschmomente bei Sternschnuppen bis heute eine hoffnungsvolle Tradition geblieben.