Paralympische Winterspiele 2026: IPC ebnet Weg für Teilnehmer aus Russland und Belarus an Paralympics

Das Internationale Paralympische Komitee (IPC) will Sportlern aus Russland und Belarus bei den Winterspielen 2026 in Italien wieder die Teilnahme als nationale Teams ermöglichen. Nach einem Beschluss der IPC-Generalversammlung sollen die geltenden Teilsuspendierungen Russlands und seines Verbündeten Belarus aufgehoben werden. „Das IPC wird mit den beiden betroffenen Mitgliedern zusammenarbeiten,
um so schnell wie möglich praktische Maßnahmen zu ergreifen“, hieß es in
einer Mitteilung des IPC. Die Nationalkomitees beider Staaten sollen demnach wieder als Vollmitglieder in die Organisation aufgenommen werden. 

Die IPC-Mitgliedsorganisationen, bestehend aus Nationalen Paralympischen
Komitees, internationalen Verbänden und internationalen Organisationen
für Behindertensport stimmten mit deutlicher Mehrheit für den Beschluss. Damit traf das IPC eine deutlich andere Entscheidung als das Internationale Olympische Komitee (IOC).

Das IOC hatte zuletzt nämlich festgelegt, bei den Olympischen Winterspielen in Mailand und Cortina d’Ampezzo vom 6. bis 22. Februar 2026 wie bei den Sommerspielen von Paris 2024 Sportler aus Russland und Belarus nur als Einzelathleten unter neutraler Flagge und bei Erfüllung strenger Kriterien zuzulassen. Bei Siegerehrungen wurden beispielsweise ihre Hymnen nicht gespielt und sie waren nicht zur Eröffnungsfeier zugelassen. Bei den Winterspielen 2022 in Peking waren Sportler aus Russland und Belarus sogar vollständig ausgeschlossen gewesen. Die Einschränkungen waren wegen des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine verhängt worden. 

Entschluss zunächst nur formal

Dennoch gilt die Entscheidung des IPC zunächst nur formal. Die sechs Sportarten des Programms Para-Alpinski, Para-Langlauf, Para-Snowboard, Para-Biathlon, Para-Eishockey und Rollstuhl-Curling unterliegen
nämlich internationalen Verbänden, die die Suspendierung russischer und
belarussischer Sportler bisher aufrechterhalten haben. Um
teilnahmeberechtigt zu sein, benötigt jeder Teilnehmer eine aktive
Lizenz für die Saison 2025/26 von seinem internationalen Verband.
Bislang haben die jeweiligen Verbände Sportler beider Länder jeweils suspendiert.

Russlands Paralympisches Komitee begrüßte die Wiederaufnahme. Es sprach von einer „fairen Entscheidung“ und „einem Beispiel dafür, wie die Rechte der Athleten ohne Diskriminierung aus nationalen oder politischen Gründen geschützt werden sollten“. Die Paralympischen Winterspiele finden vom 6. bis 15. März 2026 in Mailand und Cortina d’Ampezzo statt.