Pakistan: Mehr als 300 Tote nach Überschwemmungen – Panorama

Bei schweren Unwettern und Überschwemmungen im Nordwesten Pakistans sind mehr als 300 Menschen ums Leben gekommen. Die Rettungsarbeiten und die Räumung blockierter Straßen dauerten an, teilten die örtlichen Behörden am Samstag mit. Die heftigen Regenfälle sollen demnach bis zum 21. August anhalten.

Die bislang schwerste Phase der diesjährigen Monsunzeit verursachte Wolkenbrüche, Sturzfluten, Blitzeinschläge, Erdrutsche. Gebäude stürzten ein. Davon betroffen waren auch einzelne angrenzende Regionen Indiens und Nepals. Die örtliche Katastrophenschutzbehörde bestätigte bis zum frühen Samstag 307 Todesopfer in der Bergregion Khyber Pakhtunkhwa. Weitere Menschen würden vermisst.

In Indien konnten nach Angaben vom Freitag etwa 170 Menschen gerettet werden, viele von ihnen seien schwer verletzt. Da das betroffene Gebiet rund um das Dorf Chositi im Distrikt Kishtwar recht groß ist, befürchten die Retter, dass die Zahl der Opfer noch steigen könnte. Die Ortschaft ist ein Zwischenstopp auf einer beliebten Pilgerroute zu einem hinduistischen Schrein.

In Pakistan wurde der Bezirk Buner nordöstlich der Provinzhauptstadt Peschawar besonders schwer getroffen. Dort starben den Behörden zufolge 184 Menschen. Zudem kam es zu weitreichenden Schäden an Infrastruktur und Ernten. In der Region Shangla weiter nördlich starben 34 Menschen durch den Einsturz eines Daches infolge des Starkregens, wie Provinzchef Shahab Ali Shah sagte. Es würden medizinische Lager eingerichtet und obdachlos gewordene Familien mit warmen Mahlzeiten versorgt.

„Unsere Herzen sind bei den Familien, die Angehörige verloren haben, bei den Verletzten und bei den vielen, deren Häuser und Lebensgrundlagen weggeschwemmt wurden“, erklärte Pakistans Außenminister und stellvertretender Ministerpräsident Ishaq Dar. Das schlechte Wetter und die Abgeschiedenheit des Katastrophengebiets erschweren die Rettungsarbeiten. Am Freitag war bereits ein Rettungshubschrauber wetterbedingt abgestürzt, dabei kamen die fünf Besatzungsmitglieder ums Leben.