
Man wolle eine „praxisgerechte und zugleich sozial verantwortliche Lösung, die die Beschäftigten entlastet und die Versorgung der Bürgerinnen und Bürger sowie der Wirtschaft sicherstellt“, sagte Marten Bosselmann, Vorsitzender des Bundesverbands Paket- und Expresslogistik (BPEX) mit Blick auf eine Befassung des Bundestagsausschusses für Arbeit und Soziales. Der Ausschuss entscheidet heute, Mittwoch, 15. Oktober, über einen Antrag zur Umsetzung der Paketzustellung ab 20 Kilogramm. BPEX appellierte dabei an die Politik, „mit der Branche in eine konstruktive und lösungsorientierte Diskussion einzutreten“.
Die Paketbranche stehe bereit, „gemeinsam mit der Politik und den Sozialpartnern den im Koalitionsvertrag vorgesehenen Dialogprozess zu starten“, sagte Marten Bosselmann. „Unser Ziel ist eine praxisgerechte und zugleich sozial verantwortliche Lösung, die die Beschäftigten entlastet und die Versorgung der Bürgerinnen und Bürger sowie der Wirtschaft sicherstellt.“ BPEX habe der Bundesregierung bereits einen pragmatischen Vorschlag vorgelegt. Demnach soll bei schweren Sendungen die Nutzung geeigneter Hilfsmittel wie Sackkarren für die ebenerdige Zustellung ausdrücklich vorgesehen werden. Diese in der Praxis bewährte Unterstützung ermögliche eine „echte Entlastung der Zustellerinnen und Zusteller, ohne die Prozesse in der Fläche zu gefährden“, so der Verband.
Gleichzeitig warnt der Verband vor pauschalen Regelungen, die in der Praxis nicht umsetzbar wären. So sei ein verpflichtendes Zwei-Personen-Handling für die Unternehmen der Branche „nicht zielführend“, betont der Verband. „Schon heute ist es herausfordernd, genügend Zustellkräfte zu gewinnen. Eine verpflichtende Zweierbesetzung bei einzelnen Sendungen würde den Personalmangel drastisch verschärfen“, so Marten Bosselmann. Ein Zwei-Personen-Handling würde zu erheblichen Verzögerungen und höheren Kosten führen, was nicht im Sinne der Verbraucher sein könne. Einschränkungen bei der Zustellung schwerer Pakete würden zudem Produktions- und Lieferketten empfindlich treffen.
Schließlich wäre eine einseitige Regulierung nur für die Paketbranche nicht konsequent, betont der Branchenverband. In vielen anderen Wirtschaftsbereichen gehöre das Heben schwerer Lasten selbstverständlich zum Arbeitsalltag. Zusätzliche Beschränkungen allein für die Paketbranche würden eine „ungerechtfertigte Ungleichbehandlung und Wettbewerbsverzerrungen“ erzeugen, so BPEX. Man begrüße, dass die Bundesregierung den angekündigten Dialogprozess nun gestartet habe, um gemeinsam mit allen Beteiligten eine praxisnahe und sachgerechte Regelung zu entwickeln. Man werde sich aktiv daran beteiligen, so Marten Bosselmann.