Option für neue Großaufträge: Rheinmetall winkt bei VW-Werk in Osnabrück vorerst ab

Option für neue GroßaufträgeRheinmetall winkt bei VW-Werk in Osnabrück vorerst ab

Gelaende-des-Volkswagenwerks-ehemals-Karmann-im-Osnabruecker-Stadtteil-Fledder-Foto-vom-04-11-2024-Nach-Angaben-des-Betriebsrats-von-Volkswagen-plant-der-Autokonzern-drei-Werke-in-Deutschland-zu-schliessen-und-Zehntausende-Arbeitsplaetze-zu-streichen-Als-besonders-gefaehrdet-gilt-der-Standort-Osnabrueck
Dem VW-Werk in Osnabrück droht das Aus. (Foto: picture alliance / osnapix)

Aufgrund des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine sind die Auftragsbücher von Rheinmetall gut gefüllt. Eine Übernahme des VW-Werks in Osnabrück sei derzeit aber kein Thema, versichert Konzernchef Papperger. Mit neuen Großaufträgen könnte sich die Situation allerdings ändern.

Der Rüstungskonzern Rheinmetall verhandelt aktuell nicht mit Volkswagen über eine Umstellung des Fahrzeug-Werks in Osnabrück von ziviler auf militärische Produktion. Aktuell verfüge Rheinmetall über ausreichend eigene Kapazitäten, um die bestehenden Aufträge zu erfüllen, sagte Konzernchef Armin Papperger vor dem Verein der Ausländischen Presse in Deutschland. Dies könne sich bei zusätzlichen Großaufträgen aber ändern. Er habe sich bei einem Besuch des Volkswagen-Werks in Osnabrück bereits davon überzeugt, dass Teile für die Produktion militärischer Güter geeignet seien.

Rheinmetall stellt Teile seiner zivilen Produktion für die Autoindustrie auf die boomende Fertigung für das Militär um. Der Konzern könne aber auch Werke etwa von Autoherstellern wie Volkswagen übernehmen, wenn die Voraussetzungen stimmten, hatte Papperger in der Vergangenheit gesagt.

Die Rüstungsindustrie erhält nach dem russischen Überfall auf die Ukraine milliardenschwere Aufträge. Rheinmetall wächst deshalb rasant und investiert auch in neue Werke und Übernahmen. Der Dax-Konzern verstärkt sich aktuell mit dem militärischen Teil der Bremer Lürssen-Werft und gründet eine eigene Marine-Sparte. Weitere Zukäufe zur Stärkung des Geschäfts seien aktuell aber nicht vorgesehen, sagte Papperger weiter.

Dem VW-Werk in Osnabrück mit rund 2300 Beschäftigten droht aktuell das Aus: Die Produktion der dort gebauten Porsche-Modelle soll 2026 auslaufen, Mitte 2027 auch die Fertigung des VW T-Roc Cabrios. Einen Folgeauftrag gibt es bislang nicht. Papperger hatte im Juli gesagt, Osnabrück sei „im Spiel“, sollte man zusätzliche Kapazitäten benötigen. Eine Delegation von Rheinmetall hatte den Standort im März besucht. Volkswagen sprach anschließend von einer „ergebnisoffenen Diskussion“ ohne konkrete Ableitungen.

Quelle: ntv.de, jpe/rts/dpa