Optimus in AktionTesla-Roboter verteilt Popcorn auf Berliner Weihnachtsmarkt
20.12.2025, 15:50 Uhr
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Der Verkauf der Elektroautos schwächelt, die Zukunft von Tesla liegt in Roboterarmen: Für Tesla-Chef Elon Musk hat der Humanoid „Optimus“ das Potenzial, das erfolgreichste Produkt aller Zeiten zu werden. Auf einem Berliner Weihnachtsmarkt stellt sich der Roboter vor. Zweifel an seiner Autonomie bleiben.
Tesla hat seinen humanoiden Roboter mit dem Namen Optimus dem Publikum in Berlin vorgeführt. Auf dem Weihnachtsmarkt im Einkaufscenter LP12 (Mall of Berlin) gab die Maschine Popcorn aus. Der Roboter griff kleine Popcorn-Boxen, füllte sie auf und überreichte sie den Besuchern, er vergab auch Weihnachtskugeln in Pappschachteln und winkte den Kunden zu. Am Stand bildete sich eine lange Schlange. Wie bei anderen ähnlichen Demonstrationen von Tesla blieb unklar, inwieweit Optimus wirklich autonom agierte oder zumindest teilweise ferngesteuert wurde.
Während die Verkäufe von Teslas Elektroautos in diesem Jahr erneut sinken dürften, verkündet Konzernchef Elon Musk, dass die Zukunft der Firma in selbstfahrenden Robotaxis und menschenähnlichen Robotern liegen werde. Tesla kündigte an, Optimus solle Ende 2026/Anfang 2027 auf den Markt kommen. Der Preis werde 20.000 bis 25.000 Dollar (rund 17.000 bis 21.000 Euro) pro Stück betragen.
Der 1,73 Meter hohe Roboter soll laut Tesla „unsichere, sich wiederholende und langweilige Aufgaben übernehmen“ – etwa auch Saubermachen und Kochen. Menschen sollten mehr Zeit für das haben, „was sie lieben“. Der Roboter könne auch Arbeitskräfte ersetzen, etwa in der Lagerhaltung. Aktuell werde er in der Tesla-Fabrik im kalifornischen Fremont eingesetzt, dort müsse er etwa Batteriezellen sortieren oder am Montageband „unterstützen“. Laut dem Unternehmen ist der Roboter fähig, empfindliche Objekte wie Eier oder Werkzeuge zu handhaben, verfügt über „Echtzeit-Vision und Navigation“ und kann sich auf zwei Beinen auf unebenem Gelände fortbewegen.
Optimus soll Chirurg werden
Musk beharrt darauf, dass die Optimus-Roboter des Konzerns das Potenzial hätten, zum „größten Produkt aller Zeiten“ zu werden. Die für kommendes Jahr in Aussicht gestellte Version 3 werde sich so flüssig bewegen, dass sie „wie ein Mensch in einem Roboter-Kostüm“ wirken werde, sagte er etwa im Oktober.
Musk sagt auch voraus, dass es auf der Welt mehr Roboter als Menschen geben werde. Selbstfahrende Autos und Roboter würden eine „Welt ohne Armut“ herbeiführen, in der jeder Zugang zu bester medizinischer Versorgung habe. Denn: „Optimus wird ein unglaublicher Chirurg sein“, verkündete Musk.
Musk steuert den E-Auto-Hersteller aktuell in Richtung Autonomie, Robotik und Künstliche Intelligenz (KI). Seine Pläne hatte er Anfang November von den Aktionären absegnen lassen. Sie stimmten auch mit großer Mehrheit für ein Vergütungspaket im Umfang von bis zu einer Billion Dollar für Musk, der mit einem geschätzten Vermögen von 500 Milliarden Dollar bereits der reichste Mann der Welt ist.
Konkurrenz aus China
Berichten zufolge werden die Roboter bei solchen Demonstrationen teilweise ferngesteuert. So sorgte jüngst im Netz ein Video für Aufsehen, in dem ein Optimus-Roboter bei einem Event in Miami wie ein Brett nach hinten umkippt. Vor dem Fall hebt er aber beide Arme zu Kopf und seine Bewegung legt nahe, dass ein Mensch, der ihn aus der Ferne steuerte, eine 3D-Brille abnahm. Tesla äußerte sich nicht dazu.
Sowohl bei selbstfahrenden Taxis als auch bei Robotern trifft Tesla auf viel Konkurrenz. So forschen viele chinesische Unternehmen an Robotern und US-Firmen wie Agility Robotics und Figure AI arbeiten daran, die Maschinen in der Industrie einzusetzen. So erfüllten Roboter von Figure AI testweise ein halbes Jahr Aufgaben im US-Werk von BMW in Spartanburg.
Beim autonomen Fahren ist unterdessen die Google-Schwesterfirma Waymo führend. Sie hat in verschiedenen US-Städten mehr als 2.500 fahrerlose Fahrzeuge im Einsatz, während Tesla bisher auf einige Dutzend Wagen in der texanischen Stadt Austin mit einem Aufpasser im Beifahrersitz kommt.
