Russische und belarussische Ski- und Snowboard-Sportlerinnen dürfen nach einer Entscheidung des Internationalen Sportgerichtshofs (Cas) doch an Olympia-Qualifikationswettkämpfen teilnehmen. Die Cas-Gremien kippten eine Entscheidung des Internationalen Ski- und Snowboardverbands (Fis). Dieser hatte zuvor russische und belarussische Athleten, auch als neutrale Einzelathleten, nicht zu Qualifikationswettbewerben der Fis zugelassen. Die Entscheidung verpflichtet die Sportler jedoch, unter neutralem Status aufzutreten.
Der russische Ski-Verband und der belarussische Ski-Verband hatten unter anderem mit Athleten und Para-Athleten Klage gegen die Fis-Entscheidung vom Oktober 2025 eingelegt. Der Cas teilte nun mit, zwei Beschwerden stattgegeben zu haben.
Dem Fis bleibt wenig Zeit, die Anträge der Athleten auf eine Genehmigung des neutralen Status zu bearbeiten. Der neutrale Status ist für Athleten möglich, die die militärische Invasion der Ukraine nicht öffentlich unterstützt und keine Verbindungen zum Militär oder zu staatlichen Sicherheitsbehörden haben.
Russland und Belarus dürfen an Olympia teilnehmen
Das Internationale Olympische Komitee (IOC) erlaubt Athleten aus Russland und Belarus zwar, wie schon bei den Olympischen Spielen in Paris 2024 als individuelle neutrale Athleten anzutreten. Es überlässt jedoch den internationalen Verbänden der einzelnen Sportarten die Entscheidung, ob sie diese Regelung auch in ihren Qualifikationswettkämpfen anwenden. Die Fis, zuständiger Weltverband etwa im alpinen Skisport, beim Skispringen, im Langlauf und in der Nordischen Kombination, hatte sich dagegen entschieden.
Hintergrund der Sanktionen gegen Russland und Belarus ist der seit bald vier Jahren andauernde Angriffskrieg gegen die Ukraine. Das IOC hatte zudem Russlands Olympisches Komitee suspendiert, weil es die vier annektierten ukrainischen Gebiete Donezk, Cherson, Luhansk und Saporischschja aufgenommen hatte. Dies wertete das IOC als Verstoß gegen die olympische Charta.
Die Olympischen Winterspiele 2026 werden im Februar in Mailand und Cortina d’Ampezzo ausgetragen.