Österreich verkündet Ende der Klebe-Vignette für 2026

„Kein Fälschungsrisiko“ mehrÖsterreich schafft Klebevignette 2026 ab

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Die digitale Version kann weiterhin auch an Tank- und Mautstellen gekauft werden. (Foto: picture alliance / CHROMORANGE)

Viele Nachbarländer haben sie bereits abgeschafft: Nun verkündet auch Österreich das Ende der haptischen Vignette. Die Digitalisierung spart Millionen ein, feiert der Verkehrssprecher. Nur noch in einem Land in der Region können Reisende weiterhin kleben.

In Österreich wird die Klebe-Vignette für die Benutzung der Autobahnen im nächsten Jahr abgeschafft. Ab 1. Dezember 2026 wird es nach einem Beschluss des Nationalrats nur noch eine digitale Variante geben. Ab dem 1. Februar 2027 werden auf österreichischen Autobahnen nur noch digitale Versionen akzeptiert.

Der Umstieg soll durch eine umfassende Informationskampagne im In- und Ausland begleitet werden. „Kein Kleben, keine Versandkosten, kein Fälschungsrisiko“, aber drei bis fünf Millionen Euro an Kosten würden eingespart, begründete ÖVP-Verkehrssprecher Joachim Schnabel den Schritt. Grund sei zudem, dass viele Nachbarländer wie Slowenien, Slowakei, Ungarn und Tschechien ihre Vignetten bereits seit längerem vollständig digitalisiert haben.

Die Vignette könne dem Sprecher zufolge problemlos auch ohne Internetzugang an Kiosken, Tank- und Mautstellen erworben werden. Die Mautgebühr kann für einen Tag, zehn Tage, zwei Monate oder ein ganzes Jahr entrichtet werden. Die Preise für 2026 stehen auch fest: 9,60 Euro kostet die 10-Tage-Gültigkeit und 106,80 Euro das Jahresticket.

Klebeversion noch bei einem Nachbarn

2024 nahm der staatliche Autobahnbetreiber Asfinag nach eigenen Angaben rund 600 Millionen Euro an Vignetten-Gebühr ein, dazu kamen 230 Millionen Euro Streckenmaut und 1,6 Milliarden Euro an Lkw-Maut. 1,5 Milliarden Euro der Einnahmen wurden in die Erneuerung und Modernisierung der österreichischen Autobahnen und Schnellstraßen investiert.

Ganz verschwindet die Klebeversion in der Region jedoch nicht. In der Schweiz können Einreisende den landeseigenen Aufkleber weiterhin für 40 Franken erwerben. Einem Sprecher des Zolls zufolge würde die vollständige Digitalisierung erst ein Thema werden, wenn mehr als 90 Prozent der Verkäufe digital stattfänden. Davon sei das Land noch etwa 35 Prozentpunkte entfernt.

Quelle: ntv.de, gri/dpa