Öko-Test besinnlich: Zwei Teelichter sind „ungenügend“, drei „mangelhaft“

Öko-Test besinnlichZwei Teelichter sind „ungenügend“, drei „mangelhaft“

51145394
Unter den elf „guten“ Teelichtern ist je ein Produkt aus Raps- und Bienenwachs. (Foto: picture alliance / blickwinkel/P. Frischknecht)

Draußen wird es dieser Tage schnell duster. Um der Zumutung zumindest etwas entgegenzusetzen, werden nun gerne Teelichter entzündet. Aber nicht mal die Hälfte erreicht im Öko-Test ein gutes Gesamturteil. Einige zeigen eine deutliche Belastungen mit Blei und Nickel.

Sie erhellen die dunkle Jahreszeit – doch nicht alle Teelichter glänzen im Öko-Test. Hierfür wurde im stationären Handel sowie in Online-Shops insgesamt 24 Kerzen zu Preisen zwischen 0,04 und 1,11 Euro pro Stück eingekauft, die der gängigen Optik und Aufmachung eines Teelichts entsprechen. Bis auf zwei tragen alle Produkte die Bezeichnung „Teelichter“, auch wenn Kerzen aus Bienenwachs laut den Kriterien der Prüforganisation RAL nicht als solche gelten. Die Produktgruppen der Untersuchung im Einzelnen: 15 paraffinhaltige Teelichter, 5 aus Bienenwachs und 4 aus Pflanzenwachsen oder Rest- und Abfallfetten.

Ein Labor analysierte sämtliche Produkte auf Blei in Docht und Brennmasse sowie auf Nickel in allen Dochten und der Brennmasse der paraffinhaltigen Kerzen. In den Paraffinkerzen wurden polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK) sowie die Gehalte an Schwefel und den Lösemitteln Benzol und Toluol bestimmt – alle Befunde lagen im unauffälligen Bereich.

Weniger als die Hälfte ist „gut“

Die Kerzen aus Bienenwachs und alternativen Wachsen durchliefen eine Authentizitätsprüfung. Mit dieser kann unter anderem auf fremde Kohlenwasserstoffe geschlossen werden, die Hinweise auf Verunreinigungen mit Paraffinen liefern. Verpackungsteile und Hüllen aus Plastik wurden zusätzlich auf PVC/PVDC/chlorierte Verbindungen untersucht. Zudem ermittelten die Experten anhand von jeweils zehn Proben pro Produkt, ob die Teelichter gleichmäßig und mit ruhiger Flamme abbrennen, dabei keinen sichtbaren Ruß abgeben und eine durchschnittliche Flammenhöhe von 14 Millimetern nicht unterschreiten. Die Kerzen müssen dabei mindestens vier Stunden brennen. Nachdem es heruntergebrannt ist, sollte die Flamme von selbst erlöschen und der Docht nur noch kurze Zeit nachglühen.

Resultat? Nicht ganz die Hälfte der getesteten Ware erreicht ein „gutes“ Gesamturteil. Die Kritik reicht von Schadstoffen über Mängel im Praxistest bis hin zur Umweltproblematik der Aluminiumhüllen.

Unter den elf „guten“ Teelichtern ist je ein Produkt aus Raps- und Bienenwachs. Am günstigsten sind paraffinhaltige, es gibt sie bereits für fünf Cent pro Stück, zum Beispiel die „Rubin Licht 4-Stunden-Teelichte“ von Rossmann. Wegen zu geringer Brenndauer sind hingegen unter anderem die „Liv & Bo Teelichte“ von Kaufland „mangelhaft“.

Testverlierer wegen zum Teil deutlicher Hinweise auf Verunreinigungen und erhöhter Blei- und Nickelgehalte sind die für „ungenügend“ befundenen „Beeswax Bienenwachs Teelichter“ von Temu und die „Steinzeiteffekt Teelichter aus Bienenwachs“ von Edgar Schörg.

Quelle: ntv.de, awi