Nürnberger Nachrichten Stellenabbau: Im Niedergang – Medien

Bei den „Nürnberger Nachrichten“ ist die Stimmung schon länger schlecht, nun fallen auch noch 200 Stellen weg. Über einen der einst renommiertesten Lokalzeitungsverlage und eine journalistisch bald abgehängte Region.

Wer im Raum Nürnberg am Rande von Veranstaltungen mit Berichterstattern der Nürnberger Nachrichten (NN) ins Gespräch kommt, erlebt seit einigen Jahren, wie schnell aus harmlosem Smalltalk Wutreden werden können. Zu hören ist galliger Unmut der Journalistinnen und Journalisten über ihren Arbeitgeber, den Verlag Nürnberger Presse (VNP). Der Druck im Kessel ist ziemlich groß, und er sucht sich Ventile. Klaus Schrage, bis zu seinem Ruhestand Ende 2022 viele Jahre lang Redakteur bei den NN, Mitglied im Betriebsrat und während seiner letzten Berufsjahre dessen Vorsitzender, bestätigt das. „Die Stimmung ist schon länger alles andere als gut“, sagt er. „Früher hatten die Mitarbeiter nicht nur in der Redaktion eine besondere Verbindung zum Verlag. Das ist vorbei. Kolleginnen und Kollegen erzählen mir, dass das nicht mehr gewollt ist.“