Nordrhein-Westfalen: Designierte Bürgermeisterin von Herdecke durch Messerstiche verletzt

In Herdecke hat es einen Angriff auf Iris Stalzer (SPD) gegeben, die neu gewählte Bürgermeisterin der Stadt in Nordrhein-Westfalen. Ein Sprecher der Polizei Hagen bestätigte der ZEIT, dass Stalzer gegen 12.40 Uhr mit lebensgefährlichen Verletzungen an ihrer Wohnanschrift aufgefunden worden sei. Sie sei mit einem Rettungshubschrauber in ein Krankenhaus gebracht worden. Die Polizei Hagen habe eine Mordkommission eingerichtet. 

Die Nachrichtenagentur dpa berichtete unter Berufung auf Sicherheitskreise, Stalzer habe mehrere Messerstiche in den Oberkörper erlitten. Sie sei zunächst ansprechbar gewesen. Die mutmaßlichen Adoptivkinder, Teenager im Alter von 15 und 17 Jahren, riefen demnach den Notruf. Diese hätten angegeben, dass die Mutter überfallen worden sei und sie diese verletzt im Haus gefunden hätten. Laut einem dpa-Reporter arbeiten Einsatzkräfte der Spurensicherung an der Wohnanschrift Stalzers.

Spiegel und Bild berichten, dass der 15-jährige Adoptivsohn Stalzers von der Polizei mitgenommen worden sei, offenbar in Handschellen. Der Polizeisprecher bestätigte das zunächst nicht. 

Bundeskanzler Merz spricht von „abscheulicher Tat“

Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) äußerte sich auf dem Portal X zu dem Vorfall. „Uns erreicht eine Nachricht über eine abscheuliche Tat aus Herdecke“, schrieb Merz. Diese müsse schnell aufgeklärt werden. „Wir bangen um das Leben der designierten Bürgermeisterin Iris Stalzer und hoffen auf vollständige Genesung. Meine Gedanken sind bei ihrer Familie und ihren Angehörigen.“

SPD-Generalsekretär Tim Klüssendorf sprach von tiefer Betroffenheit. „Wir bangen mit unserer Genossin und Bürgermeisterin und sind in Gedanken bei ihren Angehörigen“, sagte Klüssendorf.  Auch der Generalsekretär der SPD in Nordrhein-Westfalen, Frederick Cordes, äußerte sich betroffen. „Die Nachrichten aus Herdecke
erschüttern uns. Unsere Gedanken sind bei Iris Stalzer und ihrer
Familie. Unser Dank gilt allen Rettungs- und Einsatzkräften, die im
Einsatz waren und sind“, sagte Cordes. 

Die 57-jährige SPD-Politikerin war bei der
Stichwahl am 28. September mit 52,2 Prozent der Stimmen zur
Bürgermeisterin der 22.500-Einwohner-Stadt im Ruhrgebiet gewählt worden.
Laut ihrer Homepage ist die Rechtsanwältin verheiratet und Mutter von
zwei Kindern im Teenageralter.

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