Bevor US-Rivale Nike die deutsche Fußballnationalmannschaft ausrüstet, setzt Adidas noch auf ein großes WM-Geschäft. Der Konzern ist wirtschaftlich stark, aber es gibt auch deutliche Probleme.
Von Uwe Ritzer, Nürnberg
Die Meinungen gehen weit auseinander. Das ist zwar immer so, wenn eine Fußballmannschaft ein neues Trikot bekommt und warum sollte es Adidas mit dem Deutschland-Leibchen für die WM-Saison 2026 anders gehen? Vor der Europameisterschaft 2024 sorgte das pinkfarbene Auswärtstrikot für Entsetzen unter Fußball-Traditionalisten. Dann aber wurden so viele Exemplare verkauft, wie noch von keinem Zweittrikot des DFB-Teams, und fast so viele wie vom regulären, traditionell weißen Heim-Dress. Die Prognose sei daher erlaubt: Auch das neue DFB-Shirt wird ein Multimillionengeschäft für Hersteller Adidas und den DFB, der über Lizenzgebühren kräftig mitverdient. Zumal es nach mehr als 70 Jahren das letzte Hemd der Herzogenauracher Drei-Streifen-Marke sein wird, das sich die Spieler der deutschen Fußballnationalmannschaft überstreifen. 2027 übernimmt US-Konkurrent Nike als Ausrüster und zahlt dafür bis 2034 jährlich 100 Millionen Euro an den DFB, doppelt so viel wie Adidas derzeit.
