Nestlé: Unzulässig gefiltertes Wasser laut Nestlé nicht auf deutschem Markt

Beanstandete Mineralwasser des Lebensmittelkonzerns Nestlé aus Frankreich werden in Deutschland nicht vertrieben. In Deutschland werde kein natürliches Mineralwasser aus französischer Produktion verkauft, sagte ein Unternehmenssprecher. Vertrieben werden demnach nur die Marken San Pellegrino und Acqua Panna,
die nicht betroffen seien. Das Mineralwasser in Frankreich sei
ebenfalls unbedenklich, hieß es.

Nestlé soll Wasser aus verunreinigten Quellen auf unzulässige Weise gefiltert und schließlich dennoch als
natürliches Mineralwasser vertrieben haben. Im Zuge der Ermittlungen hatte die französische Generaldirektion für
Wettbewerb, Verbraucherschutz und Betrugsbekämpfung (DGCCRF) am
Donnerstag den Frankreichsitz von Nestlé bei Paris durchsuchen lassen. Vor einem Untersuchungsausschuss des französischen Parlaments hatte
Nestlé-Vorstandschef Laurent Freixe im April die unzulässige Filterung
eingeräumt. Nestlé Waters, zu dem die Marken Perrier, Vittel, Hépar und Contrex gehören, habe jedoch alles getan, um den beanstandeten Praktiken ein Ende zu setzen. Ein förmliches Ermittlungsverfahren gibt es bislang nicht.

Nestlé Waters bestätigte die Durchsuchungen und teilte mit: „Wir bedauern diese Situation.“ Das Unternehmen will unter Aufsicht der zuständigen Behörden Maßnahmen ergreifen, um sicherzustellen, dass die Produktionsbedingungen mit dem geltenden regulatorischen Rahmen in Einklang stehen.

Foodwatch spricht von massivem Betrug

Nach Angaben der DGCCRF wurden die Ermittlungen
im Februar nach einer Anzeige von Foodwatch eingeleitet. Die Organisation spricht von Betrug und
verlangt, dass die Verantwortlichkeiten bei dem Unternehmen sowie bei
den Aufsichtsbehörden aufgedeckt werden. „Der größte Lebensmittelkonzern
der Welt hat Wasser aus verunreinigten Brunnen illegal gefiltert und
als natürlich verkauft – ein klarer Fall von Lebensmittelbetrug und
zudem vielleicht gesundheitsgefährdend“, sagte der Geschäftsführer von
Foodwatch Deutschland, Chris Methmann.