Nachlass von Frank Zappa: Gespräch mit seinem Archivar Joe Travers – Kultur

Auch das Leben des Archivars Joe Travers wird nicht ausreichen, um das Werk des Musikgenies Frank Zappa zu ordnen und aufzubereiten. Er versucht es trotzdem. Seit 25 Jahren.

Interview von Joachim Hentschel

Ab und zu gibt es Genies, die größer sind, als ein einziges Menschenleben es zulassen würde. Frank Zappa zum Beispiel, der wildwuchernd brillante Musiker und Komponist, Konzeptkünstler und Sozialhumorist, starb 1993 in mehrerlei Hinsicht viel zu früh. In fast 30 Karrierejahren veröffentlichte er zwar – konservativen Statistiken nach – 62 Alben voller Rocksongs und Neoklassik-Suiten, Jazz-Improvisationen und Singspielen. Allerdings hinterließ Zappa zu Hause in Los Angeles ein bis unter die Decke vollgepacktes Tonbandarchiv. Eine Schatzkammer mit unzähligen Stunden Musik, die sein weltweites, mitunter manisch begeistertes Publikum nicht zu hören bekam. Jedenfalls nicht zu seinen Lebzeiten.