Ist es die Farbe? Dieses knallige, durchsichtige Türkis? Oder ist es der Schweiß, der einem den Nacken herunterrinnt, während man, vom Ort Soča kommend, Richtung Bovec wandert, immer an diesem Gebirgsfluss entlang, der sich durch enge Kalksteinschluchten windet? Egal, wahrscheinlich ist es die Kombination aus beidem, die einen magnetisch ins Wasser zieht, sobald das große Becken in Sicht kommt, das wie ein natürlicher, von Felsen umgebener Swimmingpool aussieht. Morgens um neun ist noch nicht viel los. Also Kleider aus und Badehose an und nichts wie rein. Aber huiii! Vielleicht hätte man den Gesichtsausdruck der drei jungen Frauen besser interpretieren sollen, die gerade aus dem karibisch anmutenden Wasser gestiegen sind. Denn es ist kalt, eiskalt; binnen kurzer Zeit schmerzen die Beine, wenn man nur darin steht. Wir aber schwimmen, und zuerst fühlt es sich an, als würde man schockgefroren, doch dann entsteht durch die Kälte so etwas wie Wärme im ganzen Körper, ein seltsames Phänomen, das aber auch nicht dazu führt, dass man noch länger drinbleiben möchte.