
Aryna Sabalenka hat erneut beim Tennis-Grand-Slam-Turnier in Wimbledon das Finale verpasst. Die Weltranglistenerste musste sich gegen Amanda Anisimova in einem engen Match geschlagen geben.
Wimbledon war bisher nicht das Turnier von Aryna Sabalenka, und das bleibt auch so. Die 27-jährige Belarusin verliert ihr Halbfinale mit 4:6, 6:4, 4:6 gegen Anisimova und kann somit weiterhin kein Finale auf dem „heiligen“ Rasen in ihrer Vita vorweisen – bereits 2021 und 2023 scheiterte sie im Halbfinale. Für die an Position 13 gesetzte Anisimova ist es hingegen der erste Einzug in ein Grand-Slam-Finale überhaupt.
Anisimovas Rückhand bereitet Sabalenka Probleme
Es war das enge Spiel, das Sabalenka noch vor dem Beginn prognostiziert hatte. Beide Kontrahentinnen nutzten ihre Explosivität, um gleich im ersten Satz Druck hinter den Ball zu bekommen. So verwunderte es auch nicht, dass sowohl Sabalenka als auch Anisimova jeweils ihre Aufschlagspiele gewannen. Die Ballwechsel fanden meistens zwischen den Grundlinien statt, was den kraftvollen Schlägen beider Spielerinnen entgegenkam. Auch zwei kurze Unterbrechungen während des ersten Satzes störten den Spielrhythmus nicht – einige Personen auf der Tribüne waren durch die Hitze dehydriert gewesen.
In dem hochklassigenTennismatch bestach die 23-jährige Anisimova mehrmals durch ihre starke Rückhand. Egal ob Cross, Longline oder mittig auf Sabalenka platziert, die Weltranglistenerste hatte Probleme, die scharfen und druckvollen Schläge der US-Amerikanerin zu returnen. Im entscheidenden Spiel leistete sich Sabalenka dann zudem einen Doppelfehler und schenkte den ersten Satz so mit 4:6 an Anisimova ab.
Es bleibt eng
Der zweite Satz behielt den Rhytmus des Ersten bei. Wer Aufschlag hatte, konnte das Spiel wieder für sich entscheiden. Dies änderte sich erst, als Sabalenka ihr erstes Break zum Stand von 4:3 ergatterte. In dieser Phase der Partie zeigte die Weltranglistenerste ihre Willensstärke und gewann den ein oder anderen intensiven Ballwechsel. Doch Anisimova ließ sich nicht durch Sabalenkas Aufschwung beirren und blieb dran – sie versuchte ihre Rückhand wieder vermehrt zum Einsatz zu bringen. Am Ende ging der Satz aber trotzdem mit 6:4 an Sabalenka.
Zu Beginn des entscheidenden Satzes gab es dann direkt zwei Breaks. Danach schlug die Stunde von Anisimova, die in einem packenden und engen Endabschnitt des Matches die Nerven behielt. Und auch das Spielglück fiel auf ihre Seite, so beispielsweise bei einem wichtigen Punktgewinn per Netzroller. Den dritten Satz holte sich Anisimova schlussendlich mit 6:4. Sie zieht damit nach einem Drei-Satz-Krimi ins Finale von Wimbledon ein.
Rache für French-Open-Aus
Zum ersten Mal in ihrer Karriere konnte Anisimova eine Nummer eins der Welt schlagen – zuvor scheiterte sie zweimal. Dabei „rächte“ sich die US-Amerikanerin indirekt auch noch für die Achtelfinalniederlage bei den French-Open gegen Sabalenka. Nun freut sich die 23-Jährige auf ihr erstes Grand-Slam-Finale: „Es fühlt sich nicht real an.“ Am Samstag wartet Iga Swiatek, die das zweite Halbfinale gegen Belinda Bencic glatt in zwei Sätzen gewann.