
Paul Pogba steht nach einer verkürzten Dopingsperre vor dem Comeback. Frankreichs Weltmeister von 2018 soll sich mit AS Monaco einig sein.
Von Paul Pogba gab es zuletzt vor allem viele Bilder vom „Red Carpet“. Vor wenigen Wochen etwa beim Filmfestival in Cannes, gemeinsam mit seiner Frau Zulay und im schwarzen Smoking. In seiner üblichen Berufskleidung, dem Fußballdress, war Pogba dagegen schon länger nicht mehr aufgetreten. Genauer gesagt, seit fast zwei Jahren, als er wegen eines Dopingbefunds gesperrt wurde.
Nun steht Pogba vor einem Comeback, nach übereinstimmenden Medienberichten aus Frankreich soll sich der 32-Jährige mit AS Monaco auf einen Zweijahresvertrag geeinigt haben. In einem interview mit dem TV-Sender „TF1“ bestätigte Pogba, dass er mit einem Verein „im Gespräch“ sei, ohne jedoch zu sagen, um welchen Verein es sich handelt. Das Interesse aus Monaco war schon zuvor dokumentiert.
Pogba tief gefallen – vier Jahre Sperre wegen Dopingvergehens
Dass Pogba überhaupt noch einmal in den Profifußball zurückkehren würde, galt als durchaus unsicher. Frankreichs Ex-Nationalspieler, Teil der Weltmeister-Equipe von 2018, war im Februar 2024 vom italienischen Anti-Doping-Gericht zu einer Sperre von vier Jahren verurteilt worden. Pogba war im August 2023 nach einem Serie-A-Spiel seines damaligen Klubs Juventus gegen Udinese Calcio positiv auf einen erhöhten Testosteronwert getestet worden, die B-Probe hatte das Ergebnis bestätigt.
Die Karriere des Mittelfeldstars, der zum Zeitpunkt des Urteils fast 31 Jahre alt war, drohte aufgrund der langen Vier-Jahres-Sperre schon beendet zu sein. Pogba hatte schon vor seinem Testosteronbefund wegen einer langwierigen Knieverletzung fast eine komplette Saison und die WM in Katar verpasst. Sein damaliger Klub Juventus hatte zunächst Pogbas Gehalt, angeblich acht Millionen Euro netto, eingeforen und nach Inkrafttreten der Dopingsperre den eigentlich bis 2026 laufenden Vertrfag aufgelöst.
Der „Fall Pogba“ setzte die recht stattliche Liste der aktenkundigen Dopingvergehen im italienischen Profifußball fort. Vor allem Juventus geriet dabei mehrfach ins Visier der Dopingfahnder. Juve-Star Edgar Davids wurde im Jahr 2001 wegen der Einnahme eines anabolen Steroids für vier Monate gesperrt. Im Jahr 2004 musste sich die damalige Klubführung und medizinische Abteilung der Turiner vor Gericht verantworten, bei Juve-Profis sollen über Jahre verdächtige Schwankungen bei den Hämatokritwerten festgestellt worden sein, ein Indiz für Epo-Doping.
In der jüngeren Vergangenheit war Jose Luis Palomino, bei Atalanta Bergamo unter Vertrag, positiv auf das Anabolika-Präparat Clostebol getestet und im Herbst 2022 für drei Monate gesperrt worden.
Pogba-Sperre vom CAS verkürzt – seit März 2025 wieder spielberechtigt
Pogba hatte stets bestritten, dass er sich verbotener Mittel zur Leistungssteigerung bedient habe. Er habe lediglich Nahrungsergänzungsmittel eingenommen, auf dessen Beipackzettel auf leistungsfördernde Substanzen hingewiesen worden sei. Pogba ging in Berufung, vor dem Internationalen Sportgerichtshof CAS, und hatte Erfolg: Der CAS reduzierte die Sperre auf 18 Monate, dementsprechend war Pogba seit März 2025 wieder spielberechtigt.
Paul Pogba 2023 im Trikot von Juventus Turin
Monaco, der Klub von Coach Adi Hütter, gibt ihm nun offenbar noch einmal eine Chance. Pogba, der eine Zeit lang als einer der besten zentralen Mittelfeldspieler der Welt galt, kehrt damit auf die ganz große Bühne zurück, die Monegassen spielen in der kommenden Saison in der Champions League.
Er sei „mental und körperlich bereit“ für sein Comeback, sagte Pogba bei seinem Auftritt im französischen Fernsehen. Die Dopingsperre sei ein „Schock“ gewesen, niemand habe ihm zugehört, er habe Italien verlassen müssen. Von einem möglichen eigenen Fehlverhalten sprach Pogba nicht, stattdessen äußerte er Kritik an seinem früheren Klub Juventus: „Ich habe sie um Rat gefragt, um einen Fitnesscoach, als ich noch Teil der Mannschaft war. Doch es kam keine Unterstützung, das hat mich getroffen. Ich habe nicht verstanden, warum.“ Womöglich kommt es bald zu einem Wiedersehen mit seinem alten Klub, in der Königsklasse.