
Als Oliver Hintz, der Leiter des Literaturhauses „Uwe Johnson“ in dem Ostsee-Städtchen Klütz, vor vier Wochen an die Öffentlichkeit ging, um über eine Lokalpolitik zu informieren, die ungebührlich in das Programm seines Hauses eingriff, war er sich schon im Klaren darüber, dass er damit seinen Job aufs Spiel setzte. Er hatte die Stelle erst einige Monate zuvor angetreten und als eine seiner ersten Amtshandlungen die „Hannah-Arendt-Woche“ ins Leben gerufen, die im November 2026 erstmals stattfinden sollte. Für die Eröffnungsveranstaltung hatte er den Publizisten Michel Friedman gewinnen können, einen außergewöhnlich bekannten Autor für die Verhältnisse dieser Gegend, dem er jedoch auf Druck der Stadtverordneten bald darauf wieder absagen musste.