
In Berlin sind auch am frühen Morgen noch 13.700 Menschen ohne Strom gewesen. Das teilte der Netzbetreiber Stromnetz Berlin mit. Im
Laufe des Tages sollen demnach voraussichtlich alle betroffenen Haushalte
wieder Strom haben. Der Störfall sei bereits jetzt der längste seit mindestens 25 Jahren in der Hauptstadt, sagte ein Unternehmenssprecher.
Unbekannte hatten am frühen Dienstagmorgen
einen Brand an zwei Hochspannungsmasten im Stadtteil Johannisthal im
Bezirk Treptow-Köpenick im Südosten der Hauptstadt gelegt. Zunächst
waren knapp 50.000 Privathaushalte und gewerbliche Kunden von dem
Stromausfall betroffen, Schritt für Schritt wurde die Versorgung
teilweise wiederhergestellt.
Kunden sollen Verbrauch reduzieren
Zwei als Zwischenlösung geplante Verbindungen
fielen am Mittwochabend vorübergehend aus, wie Stromnetz Berlin
mitteilte. Am späten Mittwochabend waren darum wieder 29.500 Kunden ohne
Strom. Die Ausfälle wurden aber in der Nacht behoben.
Stromnetz Berlin bat die bereits wieder
angeschlossenen Kunden, ihren Stromverbrauch zu reduzieren. So könnten
möglicherweise weitere Haushalte früher wieder ans Netz angeschlossen
werden.
Bekennerschreiben wird auf Echtheit überprüft
Die Berliner Polizei geht von Brandstiftung
aus, bei der „eine politische Tatmotivation nicht ausgeschlossen werden
kann„, wie es hieß. Ein im Internet anonym veröffentlichtes linksextremistisches Bekennerschreiben
sollte auf seine Echtheit geprüft werden, der Staatsschutz ermittelt.
Bundesinnenminister Alexander Dobrindt (CSU) sagte, aus seiner Sicht sei die Tat aufwendig geplant gewesen. Es sei
auffällig, „dass gezielt offensichtlich diese Verteilerstationen
ausgesucht worden sind und nicht willkürlich“, sagte Dobrindt. „Das
heißt, man hat sich darauf vorbereiten müssen, man hat Analysen
erstellen müssen, an welcher Stelle man das Netz hier attackieren will,
um einen möglichst großen Schaden auszuüben.“