Müllers Kampfansage nach Final-Pleite gegen Messi


Die Fans von Inter Miami hatten ihre Gesänge für Lionel Messi und die erstmals gewonnene Meisterschaft in der MLS gerade eingestellt, da machte Thomas Müller eine Kampfansage. „Wir werden nächstes Jahr wieder hier in diesem Finale stehen und wir werden stärker sein als dieses Jahr, aber das ist alles Zukunftsmusik“, sagte der 36 Jahre alte Ex-Nationalspieler nach dem 1:3 seiner Vancouver Whitecaps im Finale gegen Miami. Die Krönung seiner ersten Monate in Kanada wurde ihm zwar verwehrt, der Glaube an Erfolg in der kommenden Saison aber ist bei Müller größer als noch vor der Unterschrift nach dem Abschied vom FC Bayern München.

Die Whitecaps waren als Außenseiter in das Duell des Clubs von David Beckham gegangen und durch ein Eigentor in der achten Minute früh in Rückstand geraten, hatten mit zunehmender Spieldauer aber die größere Kontrolle und die besseren Chancen.

Müller: „Wir haben es aus der Hand gegeben“

„Ich hatte das Gefühl, wir haben es aus der Hand gegeben, anstatt dass Miami sich das unbedingt irgendwie geholt hat. Aber man muss den Sieg anerkennen“, sagte Müller. „Auch wenn Miami ein tolles Team hat, aber wir hatten sie schon… ja, ich sage es jetzt einfach, wir hatten sie schon am Sack dann. Und haben dann ein bisschen Pech mit dem Pfosten, Pfosten, Pfosten. Muss man auch ganz klar sagen, wenn da das Tor fällt, geht das Spiel in eine andere Richtung.“

So aber war Messi am Ende der große Held der Partie, wurde mit Sprechchören gehuldigt und von Mitspielern geherzt. Über weite Strecken blieb der Weltmeister aus Argentinien zwar unauffällig – war aber an allen drei Toren maßgeblich beteiligt. Erst spielte er vor dem Eigentor den Pass in die Tiefe, dann eroberte er vor dem 2:1 selbst den Ball und legte auf für seinen Weltmeister-Kollegen Rodrigo de Paul.

Und in der Nachspielzeit war es abermals ein Zuspiel des 38 Jahre alten Superstars, das Tadeo Allende (90.+6) mit dem 3:1 veredelte. „Messi hatte drei Assists, ich keinen. Da hat er das Duell gewonnen, er hat den Titel geholt, da brauchen wir nicht drum herumreden“, sagte Müller, als er auf die Zuspitzung vieler Medien angesprochen wurde.

Bei Inter wird sich viel verändern, bei Vancouver wohl nicht

Messi muss sich nun neu orientieren. Die erste Saison im neuen Stadion ist er zwar weiter für Inter Miami aktiv, Sergio Busquets, Jordi Alba und wohl auch Luis Suárez aber beendeten mit dem Finalsieg ihre Profi-Karrieren. Wie Miami in der kommenden Saison aussieht, ist also offen. Die Los Angeles Galaxy um Marco Reus stürzten nach der Meisterschaft vor einem Jahr in dieser Saison, auch bedingt durch Verletzungen, komplett ab und schafften es nicht mal in die Playoffs.

Müller dagegen ist zuversichtlich für die unmittelbare Zukunft in Vancouver. „Für viele der Jungs tut es natürlich noch mehr weh, die kämpfen seit Jahren in dieser Liga um diesen Titel und jetzt hatten sie die Chance. Und der Schmerz, den mit anzuschauen, das ist natürlich schon tough“, sagte er zwar. Aber „ich denke ja schon fast an diese nächste Saison, weil ich weiß, was für ein Potenzial da noch schlummert“. Für den Rekord-Bayern-Spieler geht es als nächstes nach Deutschland – und dann „in gefühlt vier Wochen ja schon wieder mit der Vorbereitung los“. Wird Müllers Ansage wahr, wird auch die kommende Saison wieder lange.