Mobilfunknetz: Vodafone schaltet 2G-Mobilfunk früher als geplant ab

Vodafone Deutschland wird das veraltete
Mobilfunknetz GSM (2G) zwei Jahre früher als geplant abschalten. Ab
September 2028 werde der 2G-Mobilfunk zum Telefonieren nicht mehr
verfügbar sein, teilte das Unternehmen mit. Telefonate sind
dann nur noch über die Netze 4G (LTE) und 5G möglich.

Von der Abschaltung betroffen sind vor allem
Nutzerinnen und Nutzer älterer 2G-Handys. Diese Geräte werden ab Sommer
2028 im Vodafone-Netz nicht mehr funktionieren. Betroffene müssen auf
ein Smartphone oder ein LTE-fähiges Einfachhandy umsteigen
oder den Anbieter wechseln.

Übergangsfrist bis 2030

Die Abschaltung betrifft nicht nur Telefonate,
sondern auch Anwendungen im „Internet der Dinge“ (IoT). Dazu zählen etwa
vernetzte Stromzähler oder Alarmanlagen, die noch auf GSM basieren. Für
besonders kritische IoT-Anwendungen bleibe das 2G-Netz von Vodafone
jedoch bis Ende 2030 in Betrieb, um einen reibungslosen Übergang auf
neue Technologien zu ermöglichen, sagte ein Unternehmenssprecher. Der
Abbau der 2G-Infrastruktur beginnt dann im Januar 2031.

Die Deutsche Telekom hatte bereits vor einem
Jahr angekündigt, ihr 2G-Netz bis Ende Juni 2028 abzuschalten.
Telefónica O2 hat noch kein Abschaltdatum genannt. 1&1, der vierte
nationale Mobilfunkanbieter, setzt im eigenen Netz ohnehin
ausschließlich auf 5G und nutzt im Roaming das Vodafone-Netz.

GSM löste analoge Netze ab

Der in Europa entwickelte Standard GSM (Global
System for Mobile Communications) führte erstmals digitale
Mobilfunknetze ein und löste in Deutschland Anfang der Neunzigerjahre die
analogen Netze A, B und C ab. GSM gilt als zweite Mobilfunkgeneration
(2G), während die analogen Technologien als erste Generation (1G)
zusammengefasst werden. Nachfolger von GSM war in Europa UMTS (3G).

Vor über zehn Jahren starteten in Deutschland
die 4G-Netze (LTE). Diese vierte Mobilfunkgeneration ermöglicht nicht
nur schnellere Datenübertragungen, sondern auch bessere Sprachqualität. Seit 2019 ist mit 5G die fünfte
Mobilfunkgeneration verfügbar
.

Frequenzen wiedergewinnen

Mobilfunkanbieter drängen auf die Abschaltung
von GSM, da der alte Standard wertvolle Frequenzen blockiert. Diese
könnten für die leistungsfähigeren Netze 4G und 5G genutzt werden
. Tanja
Richter, Technikchefin von Vodafone Deutschland, sagte: „Wir schicken
die veraltete 2G-Technologie im September 2028 in den wohlverdienten
Ruhestand. Dadurch gewinnen wir zusätzliche Kapazitäten, um unser LTE-
und 5G-Netz vor allem für die Menschen auf dem Land noch besser und
schneller zu machen
.“