Mit Öko-Test am Tisch
Bei Rotkohl setzt es einmal „ungenügend“
21.11.2024, 19:09 Uhr
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Kaum wird’s draußen kalt und duster, ist wieder Deftiges gefragt. Rotkohl zum Beispiel. Den gibt es als Fertigprodukt im Glas oder im Standbeutel. Zwei der öko-getesteten Konserven sollten besser nicht auf den Teller, die Bio-Marken können aber überzeugen.
Egal, ob als Beilage fürs Weihnachtsessen oder auch nur so: Rotkohl ist ein Kracher, da regional, saisonal, gesund und optisch ansprechend – also das perfekte Gemüse für diese Jahreszeit, findet Öko-Test. Denn neben viel Vitamin C und K enthält Rotkohl auch B-Vitamine wie Niacin, Folsäure und Biotin sowie Vitamin E. Zudem stecken Mineralstoffe wie Eisen, Calcium, Kalium, Magnesium, Chlorid und Schwefel in den blauvioletten Köpfen.
Welches Rotkohl-Fertigprodukt auf den Teller sollte, hat Öko-Test untersucht und 20-mal Rotkohl im Glas oder im Standbeutel, darunter sechs Bio-Marken, untersucht. Dabei entschieden sich die Tester für Apfel-Rotkohl oder Produkte, die Apfelbestandteile als Zutat aufführen. Umgerechnet auf 500 Gramm wurden in (Bio-)Supermärkten und Discountern zwischen 0,51 und 1,61 Euro dafür fällig.
Verschiedene Labore unterzogen den Rotkohl einem Pestizidscreening und einer Analyse auf Blei, Cadmium und Aluminium. Letztere ergab keine abwertungsrelevanten Gehalte. Unauffällig war auch die Analyse auf das Schimmelpilzgift Patulin. Ebenfalls im Testportfolio: Nitrat und die Industriechemikalie Bisphenol A – die gemessenen Gehalte für eine Portion lagen aber jeweils deutlich unterhalb der von der Europäischen Chemikalienagentur EFSA tolerierten täglichen Aufnahmemenge. Weiterhin wurde der Gesamtzuckergehalt der Rotkohlkonserven bestimmt und anhand dessen die bei der Ware deklarierten Werte überprüft.
Alle Bio-Produkte sind „sehr gut“
Und? Alle 6 Bio-Marken bekamen das Ergebnis „sehr gut“ bescheinigt. Darunter der „Dennree Rotkohl, Bioland“ für 1,02 Euro und der Edeka Bio Delikatess Apfelrotkohl für 1,10 Euro – beide gibt’s im Glas. Bei den konventionellen Produkten konnten unter anderem der „Ja! Delikatess Apfel- Rotkohl“ ebenfalls aus dem Glas von Rewe für 0,88 Euro mit „gut“ überzeugen.
Zwei Marken wurden hingegen mit „mangelhaft“ beziehungsweise „ungenügend“ abserviert. Im „K-Classic Delikatess Apfelrotkohl“ und beim Testverlierer „Hainich Apfel-Rotkohl“ sowie in sechs weiteren Rotkohlkonserven – hatte das Labor Rückstände von Spritzgiften gefunden, darunter Metabolite – also Abbauprodukte – von Captan und Spirotetramat. Captan ist vermutlich krebserregend, und Spirotetramat steht im Verdacht, die Fortpflanzungsfähigkeit des Menschen zu beeinträchtigen.