

AUDIO: Zahlen per Kreditkarte: Eine Kostenfalle im Urlaub? (4 Min)
Stand: 13.08.2025 15:43 Uhr
Girocard, Kreditkarte, Handy oder bar: Wer im Urlaub ins Ausland fährt, sollte sich vorab informieren, welche Zahlungsart für das Reiseland die beste ist. Denn nicht alle Methoden sind gleich günstig.
Zur Vorbereitung auf den Urlaub gehört es auch, sich über die Zahlungsmöglichkeiten im Reiseland zu informieren. Barzahlung ist beispielsweise in den skandinavischen Ländern unüblich und wird manchmal weder im Restaurant noch am Parkautomaten akzeptiert. Ein Mietwagen ist kaum ohne eine Kreditkarte zu bekommen. In anderen Ländern kann es dagegen sinnvoll sein, etwas Geld in der jeweiligen Landeswährung bei sich zu haben.
Um nicht plötzlich ohne Bezahlmöglichkeit dazustehen, sollten sich Urlauber am besten nicht auf ein einziges Zahlungsmittel verlassen, sondern auf einen Mix beispielsweise aus Girocard, Kreditkarte, Bargeld und gegebenenfalls einer Bezahl-App auf dem Handy.
Mit Giro- oder Kreditkarte in der Eurozone zahlen
Zum Bezahlen in Hotels, Geschäften oder Restaurants innerhalb der Eurozone sind Karten meist eine gute Alternative zum Bargeld, denn mit ihnen zahlt man überall dort, wo der Euro gilt, ohne dass eine Extra-Gebühr fällig wird. Eine Ausnahme bilden Euro-Länder, die nicht zur Europäischen Union gehören wie Monaco oder San Marino, sie dürfen Gebühren erheben. Reisende sollten sich am besten vorab informieren. Auch bei Kartenzahlung in einem EU-Land, in dem der Euro nicht die Landeswährung ist, wie beispielsweise Polen oder Tschechien, können Gebühren anfallen. Innerhalb der EU ist meist die Girocard die Karte der Wahl, allerdings gelten für sie in einzelnen europäischen Ländern Höchstgrenzen bei der Bezahlung.
Geld im Ausland am Automaten abheben
Im Euro-Raum kann man mit der Girocard nicht nur in Geschäften bezahlen, sondern auch Geld am Automaten abheben, sofern die Karte mit einer Maestro- oder V-Pay-Funktion ausgestattet ist. Mit einer Kreditkarte lässt sich ebenfalls Geld abheben. Bei beiden Karten fallen beim Abheben im Ausland in der Regel Gebühren an. Dabei kann es sich entweder um einen festen Betrag pro Abhebung handeln oder um einen prozentualen Anteil der abgehobenen Summe. Die Gebühren variieren je nach Hausbank und Betreiber des Geldautomaten. Einige Banken haben zudem Partnerbanken, bei denen ihre Kunden kostenlos abheben können oder verlangen keine Gebühren für Abhebungen per Girocard. Am besten vor Urlaubsantritt bei der Hausbank informieren.
Vorsicht bei Sofortumrechnung in Euro
In Ländern ohne Euro-Währung können beim Geldabheben oder Bezahlen weitere Gebühren entstehen. Einige Automatenbetreiber oder Geschäfte wie Tankstellen bieten gezielt eine Sofortumrechnung der Landeswährung in Euro zu einem festen Wechselkurs an, allerdings mit einem erheblichen Kursaufschlag. Möglichst immer in Landeswährung zahlen oder Geld abheben und nicht von Angaben wie „keine Gebühren“ oder „fixer Kurs“ verleiten lassen.
Kreditkarten: Weltweit akzeptiert
Außerhalb Europas kann man mit Girocards mit V-Pay-Funktion nicht zahlen oder Geld abheben. Lediglich mit älteren Girokarten, die noch über die weltweit gültige Maestro-Funktion verfügen, ist das möglich. Auf neueren Girocards ist diese seit Juli 2023 abgeschafft.
Daher empfehlen sich für das außereuropäische Ausland vor allem Kreditkarten. Mit ihnen können Reisende weltweit bezahlen und an Automaten Bargeld abheben. Allerdings akzeptiert nicht jedes Geschäft jede Kreditkarte. Mastercard- oder Visa-Kreditkarten funktionieren aber in fast jedem Land der Welt. Einen Überblick darüber, was beim Bezahlen und Geld abheben im Ausland zu beachten ist, gibt die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin).
Bei größeren Ausgaben vorab Auslandslimit prüfen
Wer im Urlaub größere Ausgaben plant, sollte vor der Abreise prüfen, ob das eigene Auslandslimit dafür ausreicht. Manche Banken setzen es aus Sicherheitsgründen auf Null, um Betrugsfälle zu verhindern. Das Limit lässt sich beim Online-Banking festlegen.
Mit dem Handy im Ausland bezahlen
Statt mit einer Karte kann man in vielen Ländern auch mit dem Smartphone kontaktlos bezahlen. Die meisten Handys nutzen die NFC-Technologie (Near Field Communication) für die drahtlose Datenübertragung. Viele Kunden kennen sie bereits vom kontaktlosen Einkaufen mit der Girocard.
Um mit dem Handy zu bezahlen, müssen Kunden in ihrem Smartphone eine App wie Apple Pay oder Google Pay installieren und die Kredit- oder Girokarte dort hinterlegen. Viele Banken bieten eigene Apps für mobiles Bezahlen an. Zudem muss bei Kreditkarten das Auslandslimit der hinterlegten Karte freigeschaltet sein. Die Freischaltung können Kunden selbst beim Online-Banking vornehmen.
Bargeld in geringen Mengen oft praktisch
Um erste Ausgaben am Urlaubsort zu begleichen oder für den Notfall gewappnet zu sein, kann es sich lohnen, bei der Reise in ein Land außerhalb der Eurozone etwas Geld in der Landeswährung dabeizuhaben. In der Regel ist der Umtausch im Reiseland günstiger, meist kann man direkt am Flughafen oder in Wechselstuben Bargeld umtauschen. Es ist auch möglich, vor Reiseantritt Geld bei der Hausbank umzutauschen, ggf. mit einer gewissen Vorlaufzeit. Meist fallen dabei aber Gebühren an.
Wer sehr viel Bargeld mitnehmen möchte, muss dies dem Zoll ab einer Summe von 10.000 Euro mitteilen. Achtung: In einigen Ländern darf kein Bargeld oder nur in begrenzter Menge eingeführt werden. Das Auswärtige Amt informiert über die Bestimmungen in den jeweiligen Ländern.
Karte bei Verlust oder Diebstahl sperren lassen
Ärgerlich ist es, wenn die Zahlungskarte – oder beim mobilen Bezahlen das Handy – gestohlen wird oder verloren geht. Betroffene sollten die Karte sofort über den zentralen Sperr-Notruf (00 49) 116 116 sperren lassen. Um danach nicht ganz ohne Geld dazustehen, empfiehlt es sich, für diesen Fall eine weitere Karte mit auf die Reise zu nehmen, die getrennt von der anderen aufbewahrt wird.