Mit ELTIF in Private Equity investieren: Die teure Idee von Trade Republic

Es klingt zu schön, um wahr zu sein, was Unternehmen wie die Deutsche Bank oder Trade Republic dieser Tage versprechen. Als kleiner Privatanleger soll man dort nun Zugang zu lukrativen Private-Equity-Märkten bekommen, die sonst nur den Großinvestoren vorbehalten sind. Möglich macht den Einstieg ein für Kleinanleger noch recht neues Anlageprodukt, genannt European Long-Term Investment Fund, kurz ELTIF. Dabei fließt das Geld in Unternehmen, die nicht an der Börse notieren, oder in Infrastrukturprojekte. Zwölf Prozent Rendite stellt Trade Republic in Aussicht, schließlich hätten sich diese sogenannten privaten Märkte seit Jahren besser entwickelt als die börsennotierte Konkurrenz.

Doch Anleger sollten bei solchen Versprechungen vorsichtig bleiben. Denn ELTIF sind als Anlageform längst nicht so attraktiv, wie sie scheinen. Das fängt bei den Gebühren an, die je nach Fonds bei mehr als zwei Prozent im Jahr liegen können; um ein Vielfaches höher als bei den populären Indexfonds (ETF). Hinzu können ein Ausgabeaufschlag und eine Erfolgsgebühr kommen. Teilweise handelt es sich um Dachfonds, also Fonds, die wiederum in andere Fonds investieren. Das bedeutet, vereinfacht gesagt: Gebühren werden doppelt fällig.

Dieser Text stammt aus der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung.



Außerdem sind ELTIF bei Weitem nicht so liquide wie ETF, die in börsennotierte Unternehmen oder Anleihen investieren. ETF kann man jederzeit kaufen und wieder verkaufen. Das geht bei ELTIF nicht so leicht. Sie können zudem lange Laufzeiten haben, in der Regel wenigstens eine Mindesthaltedauer.

Und die Rendite? Die ist keinesfalls gesichert. Die höheren Erträge, die die Anbieter nun anpreisen, reflektieren eben auch ein höheres Risiko. Wer den falschen Fonds erwischt, steht womöglich deutlich schlechter da. An ELTIF kann man sich leicht die Finger verbrennen.