„Misostrone“ – wenn Minestrone und Misosuppe ein Kind hätten · Eat this!

Wenn Elemente von Minestrone und Misosuppe zusammen im Topf landen, entsteht – tadaa! – „Misostrone“. Eine kulinarische Liaison aus Italien und Japan, die uns quasi aus Versehen passiert ist, aber so lecker war, dass wir sie dir nicht vorenthalten wollen.

Nein, du hast dich nicht verlesen – das hier ist tatsächlich eine Miso-strone! Was wie ein kulinarischer Zungenbrecher klingt, ist in Wahrheit ein glücklicher Küchenunfall: ein Resteverwertungs-Eintopf, der plötzlich erstaunlich gut schmeckte. Ein paar Gemüse- und Nudelreste, ein Löffel Miso und dann sagte Jörg beim Probieren: „Das ist ja quasi ’ne Misostrone!“ Und zack – das Rezept war geboren.

Wir haben das Ganze natürlich noch ein wenig verfeinert und präsentieren dir nun voller Stolz unsere ganz persönliche Suppen-Fusion. Laut meiner ausgiebigen Googlerecherche gibt’s die offizielle Bezeichnung „Misostrone“ so noch nicht – also vielleicht wirklich eine kleine Weltneuheit aus unserer Küche?

Unsere Misostrone vereint zart angeschmortes Gemüse mit Nudeln und Tofu, badet alles in einer mild-würzigen Brühe aus Sojamilch und heller Misopaste – und statt klassischer weißer Bohnen gibt’s knackige grüne Edamame. Für mich ist es das perfekte Abendessen – egal, ob Sommer oder Winter!

Misostrone

Die Zutaten für unsere Misostrone

Gemüse: Hier spielen Zucchini, gelbe Paprika, Karotte und Kartoffel die Hauptrollen. Besonders die Kombi aus süßlich-milder Paprika und Zucchini macht den Geschmack so rund. Auch Süßkartoffeln passen prima, wenn du’s etwas erdiger und süßer magst.

Edamame: In der klassischen Minestrone tummeln sich meist weiße Cannellinibohnen – wir setzen auf leuchtend grüne Edamame. Du findest sie, überwiegend schon geschält, in der Tiefkühlabteilung in jedem gut sortierten Supermarkt. Falls du keine bekommst, kannst du notfalls auch auf TK-Erbsen ausweichen.

Pasta: Kurze Pasta wie Orecchiette, Fusilli oder kleine Maccheroni funktionieren hier am besten. Aber auch Nudelreste oder zerbrochene Spaghetti sind hier absolut salonfähig – unsere Misostrone liebt Improvisation!

Tofu: Tofu darf in unserer Misostrone natürlich auch nicht fehlen – kleingewürfelter Naturtofu, der beim Köcheln schön weich wird und sich etwas mit der würzigen Brühe vollsaugt, passt hier am besten.

Brühe: Die Brühe besteht, neben Wasser, aus Sojamilch und heller Misopaste, also Shiro Miso. Beide kommen erst nach dem Kochen zum Einsatz, damit nichts ausflockt oder überschäumt – Sojamilch ist da etwas launisch. Außerdem schont das die empfindlichen Enzyme und Aromen im Miso. Falls du nur rotes Miso (Aka Miso) hast – auch kein Drama, das schmeckt etwas kräftiger und färbt die Suppe dunkler, schmeckt aber genauso lecker.

Würze: Beim Abschmecken gab’s noch einen kleinen Suppen-Streitfall in unserer Küche. Jörg meinte, dass Thymian doch bestimmt noch super passen würde, ich hatte aber etwas Bange um die feine Miso-Note. Am Ende muss ich zugeben – er hatte recht. Ein Hauch Thymian rundet alles wunderbar ab, ohne zu dominieren.

Topping: Frühlingszwiebelgrün ist das sprichwörtliche i-Tüpfelchen. Sieht hübsch aus, bringt Frische und einen kleinen Schärfekick. Wer mag, kann die Suppe auch noch mit etwas veganem Parmesan toppen. Das passt ebenfalls super.

Misostrone im Topf

Tipps & Tricks

Schneide das Gemüse in gleich große, etwa zwei Zentimeter große Würfel. So wird alles gleichzeitig gar und lässt sich später zusammen auch leichter löffeln.

Sojamilch und Misopaste kommen erst nach dem Kochen dazu. Gerade die Sojamilch schäumt beim Kochen unschön auf und neigt auch leicht zum Überkochen. Außerdem werden durch zu starkes Erhitzen der Misopaste – je nach Sorte, ob unpasteurisiert oder nicht – viele der aktiven Enzyme und Milchsäurebakterien zerstört und die feinen Aromen, die Miso so besonders machen, können verloren gehen.

Helle Misopaste

Damit sich die Misopaste leichter einrühren lässt und nicht klumpt, verwendest du am besten ein kleines Sieb. Die Paste lässt sich dann ganz einfach mit einem Löffel „smooth“ durchstreichen.

Misopaste einrühren

  • Frühlingszwiebel in Ringe schneiden. Den grünen Teil fürs Topping beiseitestellen. Knoblauch fein hacken. Zucchini, Paprika, Karotten und Kartoffeln in etwa 1 1/2-2 cm große Würfel schneiden. Tofu ebenfalls in nicht zu kleine Würfel schneiden und beiseitestellen.

    1 Frühlingszwiebel, 2 Zehen Knoblauch, 150 g Zucchini, 150 g gelbe Paprika, 100 g Karotte, 100 g Kartoffel, 100 g Tofu

  • Olivenöl in einen heißen Topf geben, das Gemüse hineingeben, mit Salz würzen und bei mittlerer bis hoher Hitze 3 Minuten unter Rühren anschwitzen.

    2 EL Olivenöl, ½ TL Salz

  • Nudeln mit dazu geben, mit Wasser aufgießen und aufkochen. Tofu und Edamame vorsichtig unterheben und mit Deckel bei niedriger bis mittlerer Hitze 10 Minuten köcheln lassen.

    100 g kurze Pasta, 700 ml Wasser, 125 g Edamame

  • Sojamilch dazu geben und die Misopaste durch ein kleines Sieb in die Suppe rühren. Mit Thymian würzen und 5 Minuten bei niedriger Hitze ziehen lassen, bis die Suppe durcherhitzt ist.

    200 ml Sojamilch, 50 g helle Misopaste, ½ TL Thymian

  • Mit dem Frühlingszwiebelgrün getoppt servieren.


Gemüse-Eintopf mit Miso

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Zu Steady

Seit 2005 aus ethischen Gründen glücklich vegan. Ist dem Backen von gutem Sauerteigbrot verfallen, würde für Kartoffeln ihr letztes Hemd geben und wird deshalb auch Mrs. Potato Head genannt. Träumt außerdem vom eigenen Permakulturgarten mit den Bremer Stadtmusikanten.