Milliardäre in Indien: Kaufen wie die Könige

Bis zu 600 Millionen Euro soll eine Hochzeit der indischen Ambani-Familie in diesem Jahr gekostet haben. Die Milliardärsexpertin Divia Thani erklärt, warum bitterarme Inder gegen diese Ungleichheit nicht aufstehen – und was Superreichen noch wichtiger ist als Eiswürfellieferungen vom Nordpol.

Milliardäre in Indien: Die Hochzeit der indischen Milliardäre Anant Ambani und Radhika Merchant dauerte sechs Tage.
Die Hochzeit der indischen Milliardäre Anant Ambani und Radhika Merchant dauerte sechs Tage.
© Ashish Vaishnav/​Sopa Images/​Getty Images

DIE ZEIT: Frau Thani, wie fühlt sich das an, wenn man in seinem Job ständig von Milliardären umgeben ist, die sich nahezu jeden Wunsch auf der Erde erfüllen können?

Divia Thani: Man gewöhnt sich dran. Ich komme gerade von einer Luxusmesse in Cannes, und beim Abendessen kamen meine Tischnachbarn links und rechts von mir mal wieder zusammen auf knapp drei Milliarden Dollar. Man fühlt sich dann, als sei man der ärmste Mensch auf der Welt. Die beiden waren natürlich absolut liebenswürdig.

ZEIT: In den Nullerjahren haben Sie für den US-amerikanischen Verlag Condé Nast das Modemagazin Vogue in Indien mit aufgebaut. Damals nahm in den Schwellenländern in rasantem Tempo der Wohlstand zu – und besonders die Kaufkraft einer kleinen Schicht von Superreichen.