Michel Friedman: „Und jetzt wundert sich Herr Merz, dass seine Finger riechen“

Michel Friedman ist aus der CDU ausgetreten, weil seine Partei mit der AfD abgestimmt hat. Eine Rückkehr kann er sich nur vorstellen, wenn die Parteispitze abtritt.

Michel Friedman: "Ich glaube Herrn Merz übrigens, dass er keine irgendwie geartete Nähe zur AfD hat", sagt Michel Friedman. "Ich weiß es."
„Ich glaube Herrn Merz übrigens, dass er keine irgendwie geartete Nähe zur AfD hat“, sagt Michel Friedman. „Ich weiß es.“
© Ramon Haindl für ZEIT ONLINE

40 Jahre lang war Michel Friedman ein
prominentes Mitglied der CDU. Nachdem am Mittwoch der Antrag der CDU für eine
schärfere Migrationspolitik
mit Stimmen der AfD eine Mehrheit erhielt,
verkündete Friedman am gestrigen Donnerstag, seine Partei zu verlassen. Der
Bundestag debattiert noch teils schreiend über das Zustrombegrenzungsgesetz
,
als sich Friedman an diesem Freitagnachmittag strahlend zum Videointerview zuschaltet.

ZEIT ONLINE: Herr Friedman, Sie
wirken richtig erleichtert.

Michel Friedman: Wissen Sie, es gibt Momente im Leben, in denen
man überprüfen kann: Ist man Opportunist oder für sich selbst glaubwürdig? Und
dafür bereit, zum Beispiel eine Parteimitgliedschaft abzugeben? Ich habe keine
Funktion in der Partei, nur eine öffentliche Haltung. Ich kann gut
weitermachen. Bleib authentisch, dann lächelst du wieder. Wenn ich in meinen
Spiegel schaue, lächele ich.