Mia san Franz: FC-Bayern-Präsident Hainer verfasst in der AZ eine Hommage an Beckenbauer

München – Bei den Fans im SAP Garden dürften an diesem Montagabend (ab 18.30 Uhr/Magenta Sport) nostalgische Gefühle aufkommen: Zu Ehren des im Januar 2024 verstorbenen Franz Beckenbauer trägt der FC Bayern einmalig den „Beckenbauer-Cup“ aus – und die Aufstellung der Münchner kann sich sehen lassen.

Robben, Ribéry und Co. schnüren nochmal die Schuhe: Star-Auflauf beim Beckenbauer-Cup

Arjen Robben und Franck Ribéry spielen für Bayern, auch Lothar Matthäus, Mark van Bommel, Mario Mandzukic, Rafinha, Klaus Augenthaler, Giovane Elber, Claudio Pizarro, Holger Badstuber, Roy Makaay und Stefan Effenberg sind unter anderem dabei. Philipp Lahm ist Trainer. Da kommen viele Erinnerungen hoch.

In Gruppe A spielt Bayern gegen Real Madrid (mit Iker Casillas und Pepe) und Ajax Amsterdam (mit Ryan Babel und Maarten Stekelenburg), in Gruppe B treten AC Milan Glorie (mit Dida und Riccardo Montolivo), Borussia Dortmund (mit Lucas Barrios und Mladen Petric) und der VfB Stuttgart (mit Kevin Kuranyi und Timo Hildebrand) an. Die besten zwei Mannschaften jeder Gruppe ziehen ins Halbfinale ein. Es wird ein Abend der Legenden, die sich vor „Kaiser“ Franz, dem größten Spieler der Bayern-Historie, verneigen.

Hainer exklusiv: Beckenbauer „die größte Persönlichkeit, die unser Klub je hatte“

Und das tut auch Präsident und Aufsichtsratschef Herbert Hainer, der exklusiv in der AZ eine Würdigung an Beckenbauer verfasst. „Man kann es nicht oft genug betonen: Ohne Franz Beckenbauer wäre der FC Bayern niemals der Verein, der heute Millionen von Menschen auf der ganzen Welt begeistert. Als Spieler, als Trainer, als Entscheidungsträger – er ist die größte Persönlichkeit, die unser Klub je hatte“ schreibt Hainer und blickt zurück.

Franz Beckenbauer ist im Januar 2024 verstorben.

von Andreas Gebert/dpa

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„Der FC Bayern ist mit Franz Beckenbauer groß geworden. Alles begann in den Trümmern vom München der Nachkriegszeit. Bei der Familie Beckenbauer gab es im Wohnzimmerboden ein Loch, bei dem man aufpassen musste, dass man nicht reinstieg, und wenn der junge Franz aus dem unheimlichen Keller etwas holen musste, schlug er in der Dunkelheit schnelle Haken, um rasch wieder oben zu sein – im Licht, dort, wo er Zeit seines Lebens die Menschen begeistern sollte, nicht zuletzt durch die Werte, die ihm als kleiner Bub vermittelt wurden: Zum Beispiel sich bewusst zu sein, woher man kommt – und dass man dunkle Momente nur zusammen meistert.“

Hainer vergleicht Beckenbauer mit Muhammad Ali

Hainer ergänzt: „Franz war auch für mich stets eine Inspiration: als Spieler und vor allem als Mensch. Als junger Kerl stand ich im Fanblock im Grünwalder Stadion und staunte über diesen ganz neuen Typus Fußballer: vor Beckenbauer war Fußball Kampf, durch ihn wurde der Sport Kunst. Ich vergleiche das immer mit Muhammad Ali, für den ich damals nachts aufgestanden bin. Er revolutionierte das Schwergewichtsboxen auf seine leichtfüßige Art, und genauso veränderte Beckenbauer den deutschen Fußball wie vor und nach ihm kein Zweiter. Mit dem „Kaiser“ wurde der Fußball salonfähig, plötzlich wollten alle ins Stadion – da war so ein Zauber, so eine Magie, faszinierend.“

Geschäftspartner: Hainer (M.), damals noch Adidas-Boss, mit den Bayern-Machern Franz Beckenbauer (l.) und Uli Hoeneß. „Er ist die größte Persönlichkeit, die unser Klub je hatte“, sagt Bayern-Präsident Herbert Hainer in der AZ über Franz Beckenbauer.

von imago images/Sven Simon

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Er habe „das große Glück“, so Hainer, „Franz meinen Freund nennen zu dürfen. Sein Vermächtnis reicht weit über den Fußball hinaus. Alle wollten immer etwas von ihm, und er hatte dennoch stets ein offenes Ohr für jeden, ob Staatschef oder wen auch immer – alle behandelte er gleich. Das sollten wir uns alle als sein Andenken bewahren: Wie sehr man auch eingenommen wird von seiner Zeit, man sollte stets Platz haben für seinen Nächsten. Franz hat das vorgelebt, immer. Wir sind sehr stolz, dass unsere Mitglieder auf der vergangenen Jahreshauptversammlung des FC Bayern beschlossen haben, die legendäre Nummer „5“ nicht mehr zu vergeben. Inzwischen hängt sein Trikot im XXL-Format auch über unserer Südkurve in der Allianz Arena, und durch diese Maßnahmen wird Franz Beckenbauer immer als Teil unseres Vereins lebendig bleiben. Auch der Beckenbauer-Cup im Rahmen unserer 125-Jahr-Feierlichkeiten ist ein Ereignis im Sinne unseres „Kaisers“: Großer Sport, viel internationale Fußballgeschichte, und Menschen treffen sich, um sich gemeinsam zu freuen. Mia san Mia – und, das auch: Mia san Franz!“

So soll Franz Beckenbauer immer in Erinnerung der Bayern-Fans bleiben: Das Trikot der Klub-Legende hängt nun unter dem Stadiondach.

von FC Bayern

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Und genau das wird das Motto am Montagabend im SAP-Garden sein. Ein paar Traumpässe spielen, tolle Tore erzielen – ganz im Sinne des „Kaisers“.