Horst Lichter (62) ist aus der deutschen TV-Landschaft kaum noch wegzudenken. Nach seinen Erfolgen als Fernsehkoch ist der Schnurrbartträger 2013 als Moderator von „Bares für Rares“ voll durchgestartet. Im Gespräch mit der AZ plaudert der Rheinländer aus dem Nähkästchen – und verrät dabei so einiges über sein Leben in der Öffentlichkeit.
Horst Lichter über Freundschaft: „Das Gefühl muss stimmen“
Horst Lichter ist ein echter Menschenfreund: Das merkt man vor allem an den herzlichen Gesprächen, die er mit seinen Gästen bei „Bares für Rares“ führt. In seinem neuen Buch „Zeit für Freundschaft?!“ widmet sich der Fernsehkoch dem Thema „Freundschaft“ ganz intensiv. Die AZ bat Horst Lichter zum Interview.
AZ: Lieber Herr Lichter, was macht einen guten Freund für Sie aus?
HORST LICHTER: Das Gefühl muss stimmen! Man muss einem Freund in die Augen sehen und das Bedürfnis haben, sich in den Arm nehmen zu wollen und zu beschützen. Gleichzeitig muss man sich geborgen fühlen und Tränen lachen ohne Sinn und Verstand. Genauso einfach muss man mal nebeneinander sitzen, nichts sagen können und sich trotzdem exzellent verstehen.
Haben sich manche Ihrer Freundschaften durch den großen Erfolg verändert?
Ja, aber dann waren das auch keine richtigen Freundschaften, sondern Bekanntschaften. Das waren dann Menschen, die man Freunde nannte, aber die nicht unbedingt welche waren. Eine Freundschaft würde sich nicht verändern, weil man arm oder reich wird.
Eine Freundschaft mit Ihren Kindern schließen Sie aus. Was aber war der beste Ratschlag, den Sie von Ihren Kindern bekommen haben?
Das war: „Papa, bleib wie du bist.“
Horst Lichter schwärmt von Freundschaft mit Promi-Kollegen: „Fordert nichts und gibt trotzdem viel“
Haben Sie im Fernsehen aufrichtige Freundschaften geschlossen?
Ja, mit Jenke von Wilmsdorff. Er ist ein unfassbar toller Mensch, er ist grandios. Er fordert nichts und gibt trotzdem viel – und wenn es nur ist, dass man zusammen lacht. Ich glaube umgekehrt, er wird das gleiche von mir behaupten.
„Bares für Rares“: Dieser Promi beeindruckte Horst Lichter mit Rarität am meisten
„Bares für Rares“ feierte kürzlich seine 2000. Episode. Wie erklären Sie sich die Popularität der Sendung?
Sie ist ehrlich, sie ist echt und sie ist einfach tagtäglich da. Man sieht normale Menschen und es wird jeder mit Respekt, Höflichkeit und Freundlichkeit behandelt. Da spielt es keine Rolle, ob man gut aussieht, jung oder alt ist und es spielt keine Rolle, ob der Gegenstand wertvoll ist oder wertlos. Es geht um den Menschen. Das ist eine Sache, auf die sich die Menschen jeden Tag aufs Neue im Fernsehen verlassen können.
Welcher Promi hatte die spektakulärste Rarität dabei?
Das ist schwierig. Ich glaube, die spektakulärste Rarität war von Jörg Pilawa. Er hatte diese 100 Jahre alte, unfassbare Landkarte dabei, die war großartig.
„Mache eine Sache nicht, die andere machen“: Horst Lichter über Leben in der Öffentlichkeit
Werden Sie häufig auf der Straße angesprochen?
Ich lebe mein Leben ganz normal wie jeder andere Mensch. Natürlich wird man mal angesprochen, aber ich mache eine Sache nicht, die vielleicht andere machen. Ich schaue nicht jedem direkt in die Augen und sage: „Ach, kennst du mich nicht?“ Ich bin halt ein normaler Mensch und stelle mich an der Kasse an wie jeder andere. Wenn mich jemand anspricht, bin ich höflich und freundlich, wie sich das gehört. So wurde ich erzogen.
Wie reagieren Sie auf Fake-News? Im Netz werden sie immer mal wieder für tot erklärt.
Ich lebe einfach weiter.
Zukunftspläne: Horst Lichter über Ehefrau und mögliches Restaurant
Könnten Sie sich ein gemeinsames TV-Projekt mit Ihrer Ehefrau Nada vorstellen?
Das ist nicht in Planung. Sollte sich so etwas ergeben, dann reden wir natürlich darüber.
Wird irgendwann ein neues Horst-Lichter-Restaurant eröffnen?
Nein, Gott bewahre – ich werde kein Restaurant mehr machen.
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