
Bei der anschließenden Flucht soll er dann auch noch zwei Minderjährige mit Schüssen getötet und eine Frau verletzt haben. Die Polizei rief die Bevölkerung in Cetinje dazu auf, die Ruhe zu bewahren und ihre Wohnorte nicht zu verlassen, solange der bewaffnete Täter nicht gefasst ist.
Ministerpräsident Milojko Spajic bezeichnete den Vorfall in einer Live-Fernsehsendung vor einem medizinischen Zentrum als „schreckliche Tragödie“ und rief drei Tage Staatstrauer aus. „Ersten Informationen zufolge scheint es sich bei dem Täter nicht um ein Mitglied des organisierten Verbrechens gehandelt zu haben. Es gab eine Auseinandersetzung, bei der Pistolen benutzt wurden“, ergänzte Spajic.
Was den Blutrausch des Mannes ausgelöst hat, war zunächst nicht klar. Laut dem Fernsehsender Vijesti TV ging der Schießerei eine Schlägerei in dem Restaurant voraus. Die Polizei geht nach eigener Darstellung davon aus, dass es sich nicht um ein Verbrechen im Zusammenhang mit der Mafia-Kriminalität, sondern um eine Affekttat gehandelt habe. In Montenegro und anderen Balkanländern sind viele Menschen bewaffnet, oft auch ohne über einen Waffenschein zu verfügen.
Die 14.000-Einwohner-Stadt Cetinje war bis 1918 die Hauptstadt des damaligen Königreichs Montenegro. Im August 2022 hatte dort ein Amokläufer zehn Menschen erschossen, eher er selbst von einem bewaffneten Passanten getötet wurde.