Mega-Börsendebüt von Medline: Durstrecke an der Wall Street hält an

Mega-Börsendebüt von MedlineDurstrecke an der Wall Street hält an

17.12.2025, 23:14 Uhr

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Vor allem Tech-Werte hatten einen schweren Stand. (Foto: REUTERS)

Ein Bericht über Finanzierungsprobleme bei Oracle lässt an der Wall Street erneut Zweifel an der Nachhaltigkeit des KI-Booms aufkommen. Tech-Werte geraten unter die Räder. Einen fulminanten Börsenstart legt das Medizintechnikunternehmen Medline hin.

Sorgen über die Finanzierung von Großprojekten im Bereich Künstlicher Intelligenz (KI) haben am Mittwoch die US-Börsen belastet. Insbesondere Technologiewerte gerieten unter Druck. Der Grund: Ein Bericht der „Financial Times“ über Hürden bei den Plänen von Oracle. Der technologielastige Nasdaq gab 1,8 Prozent auf 22.693 Zähler nach und der breit gefasste S&P 500 1,2 Prozent auf 6721 Stellen ein. Der US-Standardwerteindex Dow Jones kam mit einem Verlust von 0,5 Prozent auf 47.886 Punkte noch vergleichsweise glimpflich davon.

„Es scheint, dass der Markt der singulären KI-Infrastruktur-Story überdrüssig wird“, sagte David Bahnsen von der Bahnsen Group. Inzwischen werde offenbar stärker die Tatsache wahrgenommen, dass nicht alle Akteure gleichzeitig gewinnen könnten. Bei Oracle wird der größte Rechenzentrumspartner des Cloud-Anbieters, Blue Owl Capital, ein Projekt im Volumen von zehn Milliarden Dollar für eine neue Anlage wohl nicht unterstützen. Laut „Financial Times“ gibt es Bedenken wegen der hohen Verschuldung und den hohen KI-Investitionen des Konzerns. Die Oracle-Aktie fiel um 5,4 Prozent. Andere Tech-Werte folgten. Alphabet verloren 3,2 Prozent und Nvidia 3,8 Prozent.

Netflix hat gute Karten bei Warner-Bros-Übernahme

Abseits des Tech-Sektors sorgten Übernahmespekulationen für Bewegung. Der Verwaltungsrat von Warner Bros Discovery lehnte das 108,4 Milliarden Dollar schwere feindliche Übernahmeangebot von Paramount Skydance ab und favorisiert stattdessen eine Offerte von Netflix. Netflix-Aktien stiegen um 1,2 Prozent, während Paramount und Warner Bros 2,4 beziehungsweise 5,4 Prozent nachgaben.

Gefragt waren Energieaktien wie ConocoPhillips und Occidental Petroleum, die jeweils um mehr als vier Prozent zulegten. Sie profitierten von einem Anstieg der Rohölpreise, nachdem US-Präsident Donald Trump eine „totale Blockade“ für sanktionierte Öltanker aus Venezuela angeordnet hatte.

Ein erfolgreiches Börsendebüt gab es für Medline. Die Aktien des Medizintechnik-Anbieters notierten zum Auftakt ihres ersten Handelstages bei 41 Dollar und lagen damit rund 40 Prozent über ihrem Ausgabepreis von 29 Dollar. Es war der weltweit größte Börsengang in diesem Jahr.

Für einen positiven Impuls sorgten Äußerungen des Gouverneurs der US-Notenbank Federal Reserve, Christopher Waller. Angesichts eines sich abschwächenden Arbeitsmarktes habe die Zentralbank noch Spielraum für Zinssenkungen, sagte der als geldpolitische „Taube“ geltende Notenbanker. Am Dienstag hatte der S&P 500 bereits ein Drei-Wochen-Tief erreicht, nachdem ein wichtiger Arbeitsmarktbericht keine klare Einschätzung zur Lage zugelassen hatte. Die nächsten wichtigen Konjunkturdaten werden am Donnerstag mit den Verbraucherpreisen erwartet.

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Quelle: ntv.de, ino/rts