
Man weiß gar nicht, wofür man Martin Männel am meisten loben soll. Dafür, dass er sein Talent zum Fliegen, Fangen, Fausten ebenso hegt und pflegt wie seinen Körper und deswegen auch noch im reifen Fußballalter von 37 Jahren unumstrittener Stammtorhüter in einer Profiliga ist.
Oder dafür, dass Männel beim FC Erzgebirge Aue in seine 18. Saison geht und damit dem zwischen zweiter und dritter Liga pendelnden Kumpelverein mindestens ein Jahr länger treu bleiben darf als es Thomas Müller beim FC Bayern durfte. 566 Spiele für Aue hat Männel auf dem Buckel, seit 2008 ist er Stammtorwart, mit Ausnahme von 13 Spielen unter einem Trainer, der falsch lag.
Manche nennen ihn den „Buffon des Erzgebirges“, der Klub preist ihn als „Identifikationsfigur mit Vorbildfunktion“. Soll aber niemand glauben, das Leben des Auer Kapitäns drehe sich um Fußball und sonst nix.
Als Aue vor einigen Tagen seine Aufstellung fürs Auswärtsspiel beim SSV Ulm bekanntgab, stand da: „Martin Männel fehlt aufgrund der Einschulung seines Sohnes.“ Dass er diesen Termin wichtiger nimmt und nehmen darf als einen Drittligaeinsatz, spricht ebenso für den tollen Torwart wie für den Eins-A-Arbeitgeber.