
Die Entspannung im Streit zwischen Fußball-Nationaltorhüter Marc-André ter Stegen und dem FC Barcelona ist von spanischen Sportmedien überwiegend positiv beurteilt worden. „Ein Waffenstillstand zum Vorteil aller“, schrieb die Fachzeitung Mundo Deportivo. Die Vernunft habe gesiegt, denn beide Seiten hätten erkannt, dass die Pattsituation niemandem genützt habe.
Am Freitagabend hatte ter Stegen in dem Streit nachgegeben und doch zugestimmt, dass der Klub seine medizinischen Daten an die Liga weiterleitet. Der FC Barcelona stellte das eingeleitete Disziplinarverfahren gegen den Torwart daraufhin ein und gab ihm auch die erst kurz zuvor entzogene Rolle als Mannschaftskapitän zurück.
Ter Stegens Zustimmung, die medizinischen Daten an die Liga weiterzuleiten, könnte eine weitreichende Konsequenz haben: Sie ebnet womöglich den Weg, den vom FC Barcelona bereits unter Vertrag genommenen Torwart Joan García zu registrieren. Sollte die Liga entscheiden, dass der Deutsche wegen seiner kürzlichen Rückenoperation mindestens vier Monate ausfällt, dürfte der FC Barcelona eine Summe, die einem Teil des Gehalts ter Stegens entspricht, für García aufwenden. Und zwar ohne die in Spanien geltenden finanziellen Fairplay-Regeln zu verletzen, schrieb die Zeitung Sport.
Die Zeit drängt. Derzeit hat der deutsche Trainer Hansi Flick nur Iñaki Peña als einzigen Torwart mit Spielgenehmigung zur Verfügung. Das erste Ligaspiel gegen Mallorca ist für den 16. August angesetzt. Am Freitag hatte sich ter Stegen erstmals seit zwei Wochen öffentlich zu Wort gemeldet. Der 33-Jährige fühlt sich falsch dargestellt, wie er ausführlich auf Instagram erklärte. Viele Dinge seien über ihn gesagt worden und „manche davon völlig haltlos“, schrieb ter Stegen. Er spüre weiter eine tiefe Zuneigung zum Klub, zur Stadt und den Fans.