
Die britische Polizei hat die Attacke auf eine Synagoge in Manchester als „terroristischen Vorfall“ eingestuft. Das sagte der Chef der Anti-Terror-Polizei am Donnerstag. Der Angreifer sei erschossen worden. Angaben zu dessen Identität machte er erst einmal nicht. Außerdem habe es im Zusammenhang mit der Tat zwei weitere Festnahmen gegeben.
Der Angriff hatte am Donnerstag Vormittag zwei Tote gefordert; drei weitere Personen wurden schwer verletzt. Seine Identität blieb allerdings stundenlang ungeklärt, da die Polizei vermutete, er trage Sprengstoff am Körper, und daher zunächst auf eine nähere Identifizierung des Toten verzichten musste. Der Anschlag auf die Synagoge ereignete sich am Feiertag Jom Kippur, zu dem mehr Besucher als üblich am jüdischen Gottesdienst teilnahmen.
Die Polizei wurde offenbar alarmiert, nachdem Zeugen ein Auto außerhalb der Synagoge auf Personen zurasen sahen und einen Mann beschrieben, der ein Messer gehalten habe. Offenbar gelangte der Täter nicht ins Innere des Gebäudes, sondern griff Menschen außerhalb an. Die Heaton Park Synagoge liegt an einer Ausfallstraße im Norden der englischen Industriestadt.
Der Sender BBC gab die Aussagen von Zeugen wieder, die sagten, sie hätten einen blutenden Passanten auf dem Boden liegen sehen. Der Mann, der das Messer in seiner Hand gehalten habe, sei von der Polizei mehrfach gewarnt und zur Abgabe aufgefordert worden, bevor die Polizisten das Feuer auf ihn eröffnet hätten.
Der britische Premierminister Keir Starmer brach am Mittwoch vorzeitig seine Teilnahme am Gipfeltreffen der Europäischen Politischen Gemeinschaft ab und reiste nach London zurück. Er kündigte an, die Sicherheitsvorkehrungen vor Synagogen würden im ganzen Land verstärkt. Es sei „umso schrecklicher“, dass der Anschlag an einem hohen jüdischen Feiertag verübt worden sei.

Die Polizei teilte mit, sechs Minuten, nachdem der erste Alarm um 9.31 eingegangen sei, habe man „Operation Plato“ ausgerufen – einen Anti-Terroreinsatz, der auch andere Sicherheitskräfte einbezieht und vorgeplante Rollen auslöst, etwa Krankenwagen und Krankenhäuser alarmiert.