MacArthur Park in Los Angeles: Flanieren auf eigene Gefahr – Panorama

Der einst mondäne MacArthur Park wurde mal „Champs-Élysées von Los Angeles“ genannt. Jetzt muss man hier Gangs und Fälschern aus dem Weg gehen und aufpassen, kein Fentanyl einzuatmen. Ein Spaziergang durch einen amerikanischen Albtraum.

Gefährlich wird es, wenn es nach gar nichts riecht. Dann sollte man sich schnell die Nase zuhalten – sonst könnte man sterben, hier, im MacArthur Park von Los Angeles. Die anderen Gerüche ist man ja gewohnt, wenn man in dieser Stadt lebt: Marihuana, längst legal als Genussmittel, riecht so, als hätte ein Stinktier sein Sekret an Kiefern abgesondert. Das verbotene Crack riecht nach verbranntem Plastik, Crystal Meth nach Sulfur oder Lösungsmittel – und Urin und Fäkalien stinken wie Urin und Fäkalien, auch in L.A. Aber wenn hier beim Flanieren um den See keiner dieser Gerüche in die Nase dringt, nicht mal der Geruch von Gras oder Schwanenfutter, dann kann das nur eines bedeuten: Fentanyl. Schon ein paar Atemzüge, Sekunden unabsichtlichen Inhalierens, können genug sein, dass man wie ein Klappstuhl zusammenfaltet und in Embryostellung am Boden liegt – wie ein Polizeibeamter im Dezember vergangenen Jahres.